Brennender Tod
Gemeinsam haben die Hauptdarsteller Christopher Lee und Peter Cushing mit Regisseur Terence Fisher fast im Alleingang die britischen Hammer Film Productions auf die Erfolgsspur gebracht, ist dem Trio doch eine ganze Schar klassischer Genre-Perlen zu verdanken, von „Frankensteins Fluch“ (1957) und „Dracula“ (1958) über „Der Hund von Baskerville“ (1959) bis zu „Die Rache der Pharaonen“ (1959) und „Die brennenden Augen von Schloss Bartimore“ (1964). Auf diese Erfolgsgaranten setzte auch Produzent Tom Blakeley mit seiner Produktionsfirma Planet Film. Doch die Fortsetzung seines Erfolgsfilms „Insel des Schreckens“ (1966) zählt leider zu den schwächsten Arbeiten, zu dem sich die drei Herren zusammengefunden haben.
Inhalt:
Während das britische Festland von winterlichen Temperaturen beherrscht wird, ächzt die abgelegene Fara Island unter einer Hitzewelle, die das Thermometer in Richtung 40° Celsius steigen lässt. Die attraktive Angela Roberts (Jane Merrow) ist mit ihrem Cabrio gerade auf dem Weg in das Gasthaus „The Swan“, wo sie eine Anstellung als Sekretärin des Schriftstellers Jeff Callum (Patrick Allen) antreten soll. Während Callums Frau Frankie (Sarah Lawson) und Dr. Stone (Peter Cushing) sie willkommen heißen, ist Jeff nach seiner Rückkehr vom Festland alles andere als erfreut, Angela zu sehen. Sie ist nämlich seine frühere Geliebte, als er noch auf dem Festland gelebt hatte. Nicht zuletzt ist er mit seiner Frau nach Fara Island gezogen, um Abstand von seiner ehemaligen Geliebten zu gewinnen.
Bei den ansteigenden Temperaturen liegen immer öfter die Nerven bei den Inselbewohnern blank, aber es herrscht auch Irritation über die sirrenden Geräusche und merkwürdige Unglücksfälle. Mysteriös wirkt auch der verschlossene Godfrey Hanson (Christopher Lee), der auf der Insel Messungen durchführt und Kameras mit Selbstauslöser installiert hat. Doch erst als sich Jeff gewaltsam Zutritt in Hansons Zimmer in seinem Gasthaus verschafft, wo Hanson gerade dabei ist, Fotos zu entwickeln, lässt er den Schriftsteller wissen, dass außerirdische Wesen auf der Insel gelandet sind und ihre Gier nach Energiequellen für die unerträgliche Hitze – und die wachsende Zahl von Todesfällen - verantwortlich zu sein scheint.
Während sich einige Inselbewohner vor der Bedrohung in Sicherheit bringen wollen, machen sich Hanson, Callum und Dr. Stone auf die Suche nach dem Ursprung der unerwünschten Besucher …
Kritik:
John Lymingtons Roman „Night of the Big Heat“ aus dem Jahr 1959 wurde bereits ein Jahr nach Veröffentlichung für das britische Fernsehen verfilmt, ehe Blakeley die Rechte sicherte. Nachdem der Produzent mit dem Krimi „Der Teufel spielt Zufall“ (1963) und dem Horrorfilm „Die Gruft der toten Frauen“ (1964) erste Erfolge feiern konnte, besetzte er seinen bis dato größten Erfolg „Insel des Schreckens“ (1966) bereits mit Peter Cushing in der Hauptrolle. Um dieses Ergebnis zu toppen, verpflichtete Blakeley mit Christopher Lee und Regisseur Terence Fisher zwei weitere Hammer-Veteranen, die allerdings nicht so recht zu wissen schienen, wie sie diese krude Science-Fiction-Story handhaben sollten.
Dem Invasion-Thriller-Drama liegt zwar an sich eine interessante Idee zugrunde, doch wird sie einfach stümperhaft und ohne echte Spannung umgesetzt. Immerhin lässt Fisher den außerirdischen Schrecken lange Zeit nur durch die enervierende Geräuschkulisse und unheimliche Schatten, die sich auf die vor Tode geängstigten Gesichter der Opfer legen, zutage treten.
Tatsächlich enttäuscht die Darstellung der außerirdischen Wesen dann auf ganzer Linie. Die überdimensionierte Mischung aus Quallen und Spiegeleiern vermag so gar keine Gruselstimmung zu verbreiten. Auch auf der figürlichen Ebene lässt „Brennender Tod“ viele Chancen liegen. Aus der Dreiecksbeziehung zwischen Callum, seiner Frau und seiner ehemaligen Geliebten hätte sich fraglos mehr machen lassen. Nach diesem enttäuschenden Werk stellte Planet Film dann auch die Produktion weiterer Streifen ein …
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