Stirb langsam 2

John McTiernan („Rollerball“, „Predator“) hat es mit „Stirb langsam“ 1988 vorgemacht, zwei Jahre später war es an Renny Harlin („Cliffhanger“, „Tödliche Weihnachten“), das Erfolgsrezept des Action-Blockbusters neu anzumischen. Dabei setzt er natürlich auf den einnehmenden Charme seines Hauptdarstellers Bruce Willis, eine im Grunde gleiche Geschichte an einem anderen Ort sowie krachende Action mit wuchtigen Special Effects, mit denen geschickt das eine oder andere Logik-Loch übertüncht wird. 

Inhalt: 

Nach seinem unermüdlichen Kampf gegen die Terroristen im Nakatomi Plaza von Los Angeles hat der New Yorker Cop John McClane (Bruce Willis) seine Frau Holly (Bonnie Bedelia) zurückgewinnen können. Nun wollen sie Weihnachten bei McClanes Schwiegereltern in Washington D.C. verbringen. Doch nicht nur wegen der heranziehenden Schneestürme verspätet sich Hollys Flug, denn ebenso wie Hollys Passagiermaschine befindet sich auch der südamerikanische Drogen-Boss und Diktator Esperanza (Franco Nero) in einer Militärmaschine in der Luft, um an die US-Behörden ausgeliefert zu werden. Sein Weggefährte, Ex-Colonel Stuart (William Sadler), bereitet nämlich alles vor, um Esperanza zu befreien und in Sicherheit zu bringen. 
Derweil hat McClane bereits einige verdächtige Typen in der Flugzeughalle ins Visier genommen und ausgeschaltet. Auf seine Meldung bei der Flughafenpolizei reagiert deren Leiter Carmine Lorenzo (Dennis Franz) mehr als unwirsch, weshalb sich McClane direkt in den Tower begibt und mit Chefingenieur Leslie Barnes (Art Evans) an einer Lösung des Problems mit den Terroristen arbeitet. Dabei ist ihm auch sein alter Mitstreiter aus Los Angeles, Sergeant Al Powell (Reginald VelJohnson), behilflich, doch die Zeit drängt, denn den Maschinen im Luftraum über Washington geht langsam der Sprit aus, auch Hollys Maschine. Stuart und seine Leute haben derweil in der Nähe des Flughafens in einer ehemaligen Kirche Stellung bezogen und den Funkverkehrs des Towers lahmgelegt. 
Zur Abschreckung bringen sie eines der Flugzeuge in der Warteschleife gezielt nach der Notlandung zur Explosion und rufen so eine Spezialeinheit der Army unter Leitung von Major Grant (John Amos) auf den Plan. Während seine Leute die Kirche stürmen, kommt der überhebliche TV-Reporter Dick Thornburg (William Atherton), der mit Holly in der Maschine sitzt, hinter die Erklärung, warum so viele Flugzeuge neben ihrem eigenen in der Luft kreisen, und sieht seine große Chance, zu einem Starreporter zu werden … 

Kritik: 

Nachdem Roderick Thorp die Romanvorlage für „Stirb langsam“ geliefert hatte, war es Walter Wager, der mit seinem Roman „58 Minutes“ den Stoff für die obligatorische Fortsetzung des Action-Hits aus dem Jahre 1988 vorlegte. Neben Steven E. de Souza, der zuvor schon am Drehbuch zu „Stirb langsam“ beteiligt war, sorgte sein Co-Autor Doug Richardson („Bad Boys“, „Money Train“) dafür, dass auch „Stirb langsam 2“ mit hanebüchener Action vollgestopft wird. 
Das Geschehen wird zwar von einem ultramodernen Hochhaus auf einen zur Weihnachtszeit übervollen Flughafen verlegt, aber das Szenario erfolgreicher Katastrophenfilme der 1970er Jahre wird ebenso beibehalten wie McClanes einsamer Kampf gegen die Terroristen, die diesmal nicht hinter einem Haufen Geld her sind, sondern einfach einen hochrangigen Ex-Militär und Drogenboss befreien wollen. Das Erfolgsrezept von „Stirb langsam“ wird auch in der Unfähigkeit von McClanes Kollegen wiederholt - hier in Gestalt des überfordert wirkenden, sesselfurzenden Carmine Lorenzo – und natürlich in der sukzessiven Ausschaltung von Stuarts Helfershelfern. Auch wenn „Stirb langsam 2“ letztlich nur das Erfolgsrezept des Vorgängers wiederholt, macht Renny Harlin alles richtig, sorgt für spektakuläre Explosionen und Kämpfe in Extremsituationen wie auf der Tragfläche eines fahrenden Flugzeugs oder auf dem sich bewegenden Kofferbeförderungsband im Flughafen. Bruce Willis darf wieder seine markigen Sprüche klopfen, seinen Mut, seine Kampfkraft und seinen Einfallsreichtum unter Beweis stellen, und nebenbei webt Harlin wie schon in „Stirb langsam“ ein wenig Medienkritik gegenüber dem Sensationsjournalismus ein.  

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