Piraten am Todesfluss

Neben den Hammer-typischen Horror- und Science-Fiction-Produktionen bemühte sich die britische Filmschmiede auch immer mal wieder, im familienfreundlicheren Abenteuer-Genre Fuß zu fassen, so dass neben einigen Robin-Hood-Filmen 1962 z.B. gleich zwei Piratenfilme – allerdings mit Horrorelementen - entstanden, „Die Bande des Captain Clegg“ und „Piraten am Todesfluss“, wobei im ersten Film Peter Cushing, im zweiten Christopher Lee die Hauptrolle übernahm. Oliver Reed ist jeweils mit kleinen Nebenrollen vertreten. 

Inhalt:

Unter der strengen Führung von Jason Standing (Andrew Keir) und dem ihm unterstellten Ältestenrat hat sich eine Gruppe von in ihrer französischen Heimat verfolgten Hugenotten im 17. Jahrhundert auf der Karibikinsel Isle of Devon niedergelassen. Für die Rechtsprechung der kleinen Gemeinde sind die Zehn Gebote maßgebend, gegen die ausgerechnet Standings Sohn Jonathon (Kerwin Mathews) verstößt, als er eine Affäre mit einer verheirateten Frau unterhält, die von ihrem Mann misshandelt wird. Als das Liebespaar am Ufer des Todesflusses erwischt wird, versucht die Frau zu fliehen, wird im Fluss aber von einem Schwarm Piranhas getötet. Jonathon muss sich allerdings vor Gericht verantworten und wird zu fünfzehn Jahren Aufenthalt in einer Strafkolonie verurteilt, wo er sich in einer Mine fast zu Tode schuftet. 
Als er eines Tages fliehen kann, findet er Unterschlupf bei einer vom einäugigen Captain LaRoche (Christopher Lee) geführten Piratenbande. Der Captain will, dass Jonathon ihn und seine Crew zu seinem Dorf führt, vorgeblich für Studien an Menschen, die in einer abgeschiedenen Kolonie leben, doch natürlich hat es LaRoche auf die Schätze abgesehen, die er dort zu finden hofft. Allerdings fällt ihm das Vorhaben nicht von vornherein so leicht wie erhofft, denn die Gemeinde hat ihren Flecken mit Holzpalisaden geschützt und verfügt auch über eine ansehnliche Anzahl an Gewehren. 
Als LaRoche und seine Männer nach kurzem Feuergefecht jedoch den Schutzwall überwinden, gehen sie sofort ihrem Hauptgeschäft nach, finden aber nichts von Wert. So lässt er die Gemeindemitglieder im Versammlungshaus zusammenrotten und stellt sie vor ein Ultimatum. Sollte ihm nicht verraten werden, wo sie ihren Schatz verstecken, werden jeden Tag zwei von ihnen getötet. Während Jonathon seinen Vater bekniet, den Piraten etwas an die Hand zu geben, bleibt der Anführer der Gemeinde standhaft … 

Kritik: 

Nach der Idee von Hammer-Urgestein Jimmy Sangster („Dracula“, Die Ausgekochten“, „Frankensteins Fluch“) und einem Drehbuch von John Hunter („Hinter der Maske“, „Vertraue keinem Fremden“) und John Gilling („Rivalen unter heißer Sonne“, Der Arzt und die Teufel“), der auch Regie führte, entstand mit „Piraten am Todesfluss“ ein ganz unterhaltsames, aber wenig spektakuläres Piraten-Abenteuer, in dem Christopher Lee mal wieder den Bösewicht – diesmal sogar mit Augenklappe – mimen darf und Hammers Maskottchen Michael Ripper als dessen rechte Hand etwas mehr Spielraum als sonst in seinen Nebenrollen bekommt. 
Die Horrorelemente beschränken sich auf die wenigen Szenen, in denen die nicht näher präsentierten Piranhas ihr blutiges Werk verrichten, wobei ihr Herannahen allein durch prickelnde Wassertropfen auf der Oberfläche des Flusses angekündigt wird. Die Schießereien und Fechtduelle sorgen für die überschaubare Action in einem Kostümfilm, das eher durch die exotisch anmutenden Außenaufnahmen und vor allem die Schinderei in der Mine an Schauwerten gewinnt.  

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