Die Rache des Pharao

Ihren Erfolg während der gut zwanzigjährigen Geschichte hat Hammer Film Productions vor allem auf den farbigen Remakes der alten Universal-Horror-Klassiker wie „Dracula“, „Frankenstein“, „Die Mumie“ und „Der Wolfsmensch“ zu verdanken. Nach den ersten bahnbrechenden Kassenschlagern mit „Frankensteins Fluch“ (1957) und „Dracula“ (1958), die sowohl Regisseur Terence Fisher als auch die in beiden Filmen mitwirkenden Darsteller Peter Cushing und Christopher Lee zu Hammer-Stars machten, inszenierte Fisher mit den beiden Aushängeschildern der britischen Filmschmiede auch den Mumienfilm „Die Rache der Pharaonen“. Auch wenn dieser Mumien-Film längst nicht den Charme der vorangegangenen Adaptionen erreicht, brachte Hammer über die Jahre doch noch drei weitere Mumien-Filme in die Kinos, 1964 zunächst „Die Rache des Pharao“ unter der Regie von Hammer-Produzent Michael Carreras
Inhalt: 
Im Jahr 1900 machen die Ägyptologen John Bray (Ronald Howard), Sir Giles Dalrymple (Jack Gwillim), Professor Eugene Dubois (Bernard Rebel) und dessen Tochter Annette (Jeanne Roland) bei ihren Ausgrabungen in Ägypten eine erstaunliche Entdeckung, sie stoßen nämlich auf den Sarkophag des Pharaos Ra-Antef. Natürlich werden sie von Einheimischen auch über den Fluch unterrichtet, dass jeder einen fürchterlichen Tod stirbt, der einen Blick in den Sarkophag wirft. Doch davon lassen sich die Forscher natürlich nicht beeinflussen. 
Während Bray allerdings plant, den Sarkophag in einem Museum auszustellen, will der amerikanische Geschäftsmann Alexander King (Fred Clark) eine große Show mit der Präsentation der legendären Mumie veranstalten. Nachdem Professor Dubois noch in Ägypten dem Fluch erliegt, setzen sich die unheimlichen Todesfälle in England fort. Derweil zeigt sich auch der wohlhabende Adam Beauchamp (Terence Morgan) nicht nur an der Arbeit der Ägyptologen interessiert, sondern vor allem an der hübschen wie intelligenten Annette – sehr zum Missfallen von John Bray, der ebenfalls auf eine Liaison mit der charmanten Professoren-Tochter hofft. 
Als King bei seiner ersten Show in London vor den Zuschauern den Sarkophag öffnet, muss er zu seinem Entsetzen feststellen, dass die Mumie offensichtlich gestohlen wurde. Dabei hat diese sich längst selbständig gemacht und übt Rache an denen, die verbotenerweise ihre letzte Ruhestätte gestört haben … 

Kritik: 

Besonders einfallsreich ist das nicht, was Hammer-Produzent und Gelegenheits-Drehbuchautor Michael Carreras (unter seinem Pseudonym Henry Younger) mit „Die Rache des Pharao“ präsentiert, den er auch noch gleich selbst inszeniert hat. Wie schon der Vorgänger „Die Rache der Pharaonen“ (1959) thematisiert dieser Mumienfilm die Folgen aus dem Ignorieren eines altertümlichen Fluchs. Da die Story wenig Überraschendes zu bieten hat, legt Carreras in der gut 100.000 £ teuren Produktion vor allem Wert auf die Schauwerte. Die in Ägypten spielenden Szenen machen da noch wenig her, aber sobald sich die Handlung nach London verlagert hat, wandelt Carreras überraschend souverän durch die luxuriösen Räume von Beauchamps Villa mit ihren dort gehorteten Schätzen, Kings Showroom und den finsteren Gassen, in denen die Mumie teilweise ihre tödliche Rache ausübt. 
Dabei tut der Film gut daran, die Mumie erst im letzten Drittel der Handlung zur Tat schreiten zu lassen, denn das behäbige Vorgehen der wenig schaurigen Gestalt wirkt eher unfreiwillig komisch und wird im wenig überzeugenden Finale noch mehr ins Lächerliche gezogen. 
Von den Darstellern hat zudem niemand das Charisma eines Peter Cushing oder Christopher Lee. Hammers bei weitem am meisten eingesetzte Nebendarsteller Michael Ripper muss als Achmed leider auch früh und unspektakulär das Zeitliche segnen. Für den weiblichen Liebreiz sorgt kurz eine ägyptische Bauchtänzerin, vor allem aber die burmesische Schauspielerin Jeanne Roland („James Bond 007 – Man lebt nur zweimal“, „Casino Royale“) in ihrer ersten größeren Rolle. 
Dazu gibt es mit überraschend drastischen Darstellungen von abgehackten Händen etwas mehr Horror zu sehen als in früheren Hammer-Produktionen. Mit „Der Fluch der Mumie“ (1966) und „Das Grab der blutigen Mumie“ (1971) folgten dann noch zwei weitere Mumien-Produktionen aus dem Hause Hammer.  

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