Banditen!

Seit seinem erfolgreichen Regiedebüt mit „Diner“ hat Barry Levinson eine Vielzahl großartiger Filme inszeniert, von „Good Morning, Vietnam“ (1987) über „Rain Man“ (1988) bis zu „Wag the Dog“ (1997). Mit der launigen Krimi-Komödie „Banditen!“ (2001) ist ihm ein besonders leichtes Filmvergnügen mit drei wunderbar aufgelegten Stars gelungen.

Inhalt:

Die Situation scheint hoffnungslos. Während Joe (Bruce Willis) und Terry (Billy Bob Thornton) in einer fast gläsernen Bank heftig miteinander streiten und mit ihren Waffen herumfuchteln, hat sich vor dem Gebäude eine ganze Schar von Schaulustigen und natürlich ein riesiges Polizeiaufgebot versammelt. Da die als „Overnight“-Bande bekannten Bankräuber bislang nicht gewalttätig gewesen sind, warten die Cops erst einmal ab. An den Vorgängen ist auch der True-Crime-Reporter Darren Head (Bobby Slayton) interessiert, der die beiden Männer erst vor kurzem daheim zu Gast hatte und sich von ihnen ihre Geschichte erzählen ließ. Demnach sind sie gemeinsam mit einem gekaperten Betonmischer aus einem Gefängnis in Oregon ausgebrochen, haben ohne eigene Waffen in ihrer Gefängniskluft eine Bank ausgeraubt und sich auf den Weg nach Mexiko gemacht, wo sie in der Nähe von Acapulco ein Hotel betreiben wollen. Da vor allem Joe das erbeutete Geld mit vollen Händen ausgibt, sind sie gezwungen, weitere Banken zu überfallen. Der besondere Clou dabei ist, dass sie sich am Abend vor dem Einbruch beim jeweiligen Bankdirektor einquartieren, um am nächsten Tag mit deren Hilfe geräuschlos in die Banken und problemlos an das Geld zu gelangen. Dabei werden sie nicht nur von Harvey (Troy Garity), der den Fluchtwagen fährt, unterstützt, sondern auch von der attraktiven Kate (Cate Blanchett), die genug von ihrem leidenschaftslosen Leben als Hausfrau hat und sich den Bankräubern anschließt. Allerdings findet nicht nur Joe besonderen Gefallen an Kate, auch der hypochondrische Terry vermag mit seiner Sensibilität das Herz ihrer Weggefährtin zu erweichen…

Kritik:

Geschichten von Bankräubern sind immer wieder mal gern im Kino gesehen, vor allem seit Warren Beatty und Faye Dunaway in Arthur Penns Klassiker „Bonnie und Clyde“ (1967) Liebe und Geschäft auf aufregende Weise miteinander verband. Dieses Konzept findet auch in „Banditen!“ Eingang. Bruce Willis und Billy Bob Thornton verkörpern zwei Männer, die sich schwer damit tun, erwachsen zu werden, und das Leben eher als Spielwiese betrachten. Das bekommen wir beim eleganten wie spontanen Ausbruch aus dem Gefängnis zu sehen, wenn sie mit dem Betonmischer erst die Zäune des Gefängnisses niedermähen und dann die Vorgärten samt Plastik-Reh-Dekoration verunstalten, aber auch bei den sehr freundlichen Banküberfällen, die den beiden Räubern die Sympathien der Bevölkerung einbringen. Mit dem Zusammenstoß von Terry und Kate beginnt aber eine Menage à trois, die dem Film nur bedingt guttut. Statt sich auf die Geschichte der Bankräuber zu konzentrieren, rückt die Dreierbeziehung zwischen Joe, Terry und Kate zunehmend in den Mittelpunkt, ohne die Spannung oder Entwicklung der Krimi-Geschichte aufzuweisen. Es ist der sichtbaren Spielfreude der Stars und der flotten Inszenierung zu verdanken, dass „Banditen!“ bis zum Ende einfach Spaß macht.

"Banditen!" in der IMDb