Seit Brian De Palmas Verfilmung von Stephen Kings
Roman „Carrie“ (1976) und Tobe Hoopers „Brennen muss Salem“
(1979) kaum ein Jahr ohne eine Leinwandverwertung einer Geschichte des „King of
Horrors“. Während sich weitere namhafte Regisseure wie Stanley Kubrick („Shining“),
John Carpenter („Christine“) und David Cronenberg („Dead
Zone“) mit besseren Adaptionen auszeichneten, wurden auch viele
Low-Budget-Movies inszeniert, die der literarischen Vorlage kaum gerecht
wurden. Dazu zählt auch Paul Michael Glasers „Running Man“ (1987)
nach dem Roman „Menschenjagd“, den King unter seinem
Pseudonym Richard Bachman veröffentlicht hat.
Inhalt:
Im Jahre 2017 hat sich die Welt verändert: Die
Weltwirtschaft ist zusammengebrochen und aus den USA ist ein Polizeistaat
geworden. Aufstände werden im Keim oft mit Polizeigewalt erstickt. Damit die
Bevölkerung gar nicht erst auf die Straße geht, wird sie mit TV-Shows wie
„Running Man“ bei Laune gehalten. Nachdem der Helikopterpilot Ben Richards (Arnold
Schwarzenegger) sich geweigert hat, auf eine Gruppe unbewaffneter
Zivilisten zu schießen, wird er angeklagt, ein Massaker verursacht zu haben,
das er in Wahrheit verhindern wollte. Zusammen mit einigen Mitgefangenen wie
Laughlin (Yaphet Kotto) gelingt Richards jedoch die Flucht, doch sorgt
Amber Mendez (Maria Conchita Alonso) dafür, dass Richards wieder gefasst
wird. Als der nach Zuschauerquoten gierende „Running Man“-Showmaster Damon
Killian (Richard Dawson) Bilder von Richards Ausbruch sieht, holt er ihn
in die Show, wo er zusammen mit Laughlin und Amber um seine Freiheit kämpft.
Doch Richards lässt seine Jäger Dynamo, Fireball, Buzzsaw und Subzero nicht so
leicht die Oberhand gewinnen. Je mehr er seine Gegner ausschaltet, desto mehr dreht
sich die Stimmung im Publikum, was Killian in arge Bedrängnis bringt…
Kritik:
Eigentlich handelt Richard Bachmans Roman vor allem von
den oft manipulierten Anstrengungen des Sensationsfernsehens, mit spektakulärer
Unterhaltung für Quoten und damit für Werbeeinnahmen zu sorgen, wobei die
Wahrheit so hingebogen wird, wie sie in das Schema der Showmaster passt, um die
Meinungen des Publikums zu formen. Davon ist in Paul Michael Glasers Verfilmung
nicht viel übriggeblieben. Statt sich mit den Mechanismen dieser Art von Mediengestaltung
auseinanderzusetzen, geht es Glaser um Action. Dafür hat er nicht nur
Action-Ikone Arnold Schwarzenegger („Conan, der Barbar“, „Terminator“)
ins Boot geholt, sondern auch einige mit ihm befreundete Bodybuilder und
Wrestler, so dass Muskeln, technische Spielereien und ausgefallene Outfits die
Szenerie bestimmen. Nach fast vierzig Jahren wirkt dieses
Action-Science-Fiction-Spektakel etwas arg altbacken. Selbst der gefällige
elektronische Score von Harold Faltermeyer ist nicht gut gealtert.
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