Stargate

Von seinem Regiedebüt „Das Arche Noah Prinzip“ (1984) an hat Roland Emmerich ein besonderes Faible für das Science-Fiction-Genre an den Tag gelegt und es über „Joey“ (1985) und „Moon 44“ (1990) bis nach Hollywood geschafft, wo er nach dem Erfolg von „Universal Soldier“ (1992) ein Budget von geschätzten 55 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt bekam, um seine mit Dean Devlin entwickelte Geschichte des Weltraum-Abenteuers „Stargate“ (1994) zu inszenieren. Das können aber auch die beiden Hauptdarsteller Kurt Russell und James Spader nicht retten.

Inhalt:

Der junge Ägyptologe Dr. Daniel Jackson (James Spader) genießt in Fachkreisen nicht gerade hohes Ansehen und wird von seinen Kollegen für seine Vermutung, die seien ägyptischen Pyramiden erheblich älter als bisher angenommen, belächelt. Nachdem er Stipendium und Wohnung verloren hat, erhält Jackson aber durch die Wissenschaftlerin Catherine Langford (Viveca Lindfors) die Gelegenheit, seine Theorien zu beweisen. Langfords Vater hatte 1928 in Ägypten nämlich einen aufsehenerregenden Fund gemacht, der viel später, in der Gegenwart, als Sternentor identifiziert wird. Allerdings können weder Wissenschaftler noch Militärs die Zeichen deuten. Jackson genügt ein Blick, um die Zeichen auf dem riesigen aus Steinen bestehenden Kreis zu deuten. Daraufhin rekrutiert General West (Leon Rippy) den nach einer Familientragödie depressiven Colonel O’Neill (Kurt Russell), um mit Jackson, Major Kawalsky (John Diehl) und einigen anderen Soldaten das nun aktivierte „Stargate“ zu durchschreiten. Der Auftrag lautet: Das Stargate vernichten, sofern sich am anderen Ende Sicherheitsrisiken finden, die dies notwendig machen.
Nachdem Jackson, O’Neill und die anderen das Stargate durchschritten haben, landen sie auf einem fernen Planeten in einem altertümlich anmutenden Bauwerk. Vor ihnen liegt eine riesige Wüste. Als sich Jackson etwas umsieht, entdeckt er eine Stadt und ihre Einwohner. Die Erdbewohner treffen auf deren Anführer Kasuf (Erick Avari), dessen Sohn Skaara (Alexis Cruz) und die schöne Sha’uri (Mili Avital), später dann aber auch auf den Sonnengott Ra (Jaye Davidson) in der Hülle eines Jünglings und seine zu Kampfmaschinen ausgebauten Getreuen. Ra hält die Einwohner als Sklaven. Während O’Neill vor allem an die Durchführung seines Auftrags denkt, setzt Jackson alles daran, die Bewohner des fernen Planeten im Kampf gegen Ra zu unterstützen…

Kritik:

Viel Mühe mit dem Skript haben sich Roland Emmerich und Dean Devlin nicht gegeben. Die krude Konstruktion einer Art manifestierten Wurmlochs, durch das man innerhalb eines Augenblicks in ferne Galaxien reisen kann, dient Emmerich einzig dazu, unkompliziert von der Erde in eine exotische Welt zu reisen, die wie ein flacher Abklatsch von „Dune“ mit ein paar ägyptisch anmutenden Bauten und afrikanischen Behausungen wirkt. „Stargate“ lebt vor allem von den Effekten, von der Begegnung unterschiedlicher Kulturen, vom obligatorischen Kampf Gut gegen Böse. Kurt Russell („Death Proof“, „Die Klapperschlange“) und James Spader („Sex, Lügen und Video“, „Pretty In Pink“) sind hoffnungslos unterfordert, aber die effektvoll in Szene gesetzten Kämpfe und die aufgesetzte Lovestory sind ohnehin wichtiger als gehaltvolle Dialoge. Neben einigen Schauwerten ist es vor allem der opulente Score des späteren James-Bond-Komponisten David Arnold („Die Welt ist nicht genug“, „Der Morgen stirbt nie“), der den sehr oberflächlich inszenierten Science-Fiction-Quark vor dem absoluten Absturz rettet. 

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