Bananas

Dass Woody Allen vierzehn Jahre lang als Gag-Schreiber für die „Ed Sullivan Show“ und die „Tonight Show“ sowie als Stand-up-Comedian tätig gewesen ist, merkt man vor allem seinen frühen Regie-Arbeiten wie „Woody, der Unglücksrabe“ (1969) und „Was Sie schon immer über Sex wissen wollten…“ (1972) deutlich an. Auch seine zweite Regiearbeit „Bananas“ (1971) präsentiert sich als Gag-Feuerwerk, das nur rudimentär von einer Rahmengeschichte zusammengehalten wird.

Inhalt:

Als unbedeutender Produkttester hat Fielding Mellish (Woody Allen) bislang wenig mit dem politischen Weltgeschehen zu tun. Das ändert sich erst durch die attraktive Studentin Nancy (Louise Lasser), mit der er hofft, seinem brachliegenden Sexleben etwas Auftrieb zu verschaffen. Doch dafür muss sich Mellish dem Support für die Rebellengruppe im fiktiven südamerikanischen Staat San Marcos anschließen. Nachdem Nancy ihm trotz aller vorgeheuchelter Bemühungen doch den Laufpass gibt, reißt der neurotische Pechvogel selbst dorthin, um als Teil der Rebellen gegen den drakonisch regierenden Diktator vorzugehen. Dort versucht das Regime ihn im Rahmen einer False-Flag-Operation zu ermorden und die Tat den Rebellen in die Schuhe zu schieben. Fielding wird durch die Rebellen gerettet und schließt sich ihnen notgedrungen an. Die Rebellen bereiten in einem Dschungelcamp die Revolution vor, nach deren Sieg Fielding zum Präsidenten ernannt wird.
Als Staatschef sieht er sich mit der katastrophalen wirtschaftlichen Situation seines armen Agrarstaats konfrontiert. Der Ostblock verweigert Unterstützung, da er die Regierung für eine Marionettenregierung der USA hält. Die USA indes halten die neue Regierung für kommunistisch. Um Devisen für sein verarmtes Land zu bekommen, reist Fielding als Präsident zurück in die USA. Er versucht vergeblich, Finanziers aufzutreiben. In dieser Funktion trifft er Nancy wieder…

Kritik:

Auch wenn Woody Allen für „Bananas“ als Rahmenhandlung die politischen Wirren um eine Militärdiktatur in einer sogenannten „Bananenrepublik“ ausgewählt hat, beschäftigt sich der Filmemacher doch wieder einmal mit seinem Lieblingsthema, Liebe und Sex. Mit seiner zweiten Frau Louise Lasser (von der sich Allen 1971 schon wieder scheiden ließ) räkelt er sich deshalb auch vor laufenden Fernsehkameras in den Federn, nachdem er als Produkttester und Möchtegern-Aktivist ewig erfolglos versucht hatte, die Studentin rumzukriegen. Bis zum erquickenden Finale liefert uns Woody Allen eine Reihe von Gags, bei der ein Anschlag auf den Diktator wie eine Sportreportage inszeniert wird und Woody Allen gewohnt verpeilt durch das Geschehen stolpert. „Bananas“ funktioniert dabei auch als erfrischende Satire auf politische Finten und mediale Berichterstattung, so dass Woody Allen später selbst in einem Interview seinen Film vor allem als „Cartoon“ betrachte. Sylvester Stallone ist übrigens in einer Nebenrolle als Rowdy in der U-Bahn zu sehen.

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