Lifeforce – Die tödliche Bedrohung

Mit seinen ersten Arbeiten „The Texas Chain Saw Massacre“ (1974) und „Eaten Alive“ (1976) positionierte sich Tobe Hooper noch im Low-Budget-Horror-Genre, schnupperte mit dem TV-Zweiteiler „Brennen muss Salem“ nach dem gleichnamigen Stephen-King-Roman erstmals Mainstream-Luft, ehe er für Steven Spielberg den Grusel-Klassiker „Poltergeist“ (1982) inszenieren durfte. Danach zog es Hooper allerdings in die Untiefen der B-Movies zurück, wo er sich in kreativer Hinsicht offenbar freizügiger entfalten konnte. Ein prominentes Beispiel dafür ist der 1985 entstandene Science-Fiction-Horror „Lifeforce – Die tödliche Bedrohung“.

Inhalt:

Die ESA-Raumfähre Churchill mit britischen und amerikanischen Astronauten stößt bei der Erforschung des Halleyschen Kometen auf ein fremdes Raumschiff. An Bord findet die Crew um Colonel Tom Carlsen (Steve Railsback) drei Glasbehälter, in denen sich ein weibliches und zwei männliche vollkommen nackte menschenähnliche Wesen (Mathilda May, Chris Jagger, Bill Malin) befinden. Kurz darauf treibt die Churchill steuerlos in Richtung Erde. Die Crew der US-Raumfähre Columbia, welche als Rettungsmission ins All geschickt wird, entdeckt, dass die Churchill innen völlig ausgebrannt ist. Die Besatzungsmitglieder sind tot, an Bord werden die drei Glasbehälter mit Körpern gefunden. Diese werden von der Columbia auf die Erde gebracht, wo man in einer Londoner Forschungsanstalt die Körper untersucht. Als sich ein Wachmann der jungen Frau nähert, erwacht sie, greift ihn an und flieht. Nun übernimmt Colonel Colin Caine (Peter Firth) vom Special Air Service das Kommando. Zwar können die beiden Männer aus dem All von Soldaten erschossen werden, doch der angegriffene Wachmann stirbt nach zwei Stunden. Seinem Körper scheint jede Flüssigkeit entzogen worden zu sein. Der leitende Wissenschaftler Dr. Hans Fallada (Frank Finlay) stellt fest, dass seine Lebensenergie entnommen worden sei. In der Zwischenzeit verwandeln sich immer mehr Londoner in Vampire…

Kritik:

Colin Wilson („Das Okkulte“), der die Romanvorlage „The Space Vam­pires“ (1976) für „Lifeforce“ geliefert hat, war von der Verfilmung seines Stoffes alles andere als angetan, bezeichnete sie gar als „schlechtesten Film aller Zeiten“. Doch ganz so schlimm ist der Weltraum-Vampir-Trash nicht geraten. Cannon Pictures hat immerhin ein von Dan O’Bannon („Dark Star“, „Alien“) mitgeschriebenes Drehbuch vorliegen und mit Henry Mancini („Experiment in Terror“, „Hatari“) einen äußerst namhaften Hollywood-Komponisten gewinnen können. Die Geschichte fällt dabei nicht besonders originell aus, verbindet sie doch vertraute Themen aus „Alien“, „Dracula“, „Die Dämonischen“ und „Die Nacht der lebenden Leichen“ auf recht krude Weise miteinander. Vor allem aber bleibt die überirdisch schöne Erscheinung der damals 19-jährigen Französin Mathilda May („Der Schakal“) als verführerische, meist völlig nackte Femme fatale in Erinnerung. Sie bringt die Männer reihenweise um den Verstand, die sie mit ihren Augen und vor allem vollendeten Brüsten hypnotisiert und aussaugt, aber auch die Special Effects können sich für damalige Zeiten auch heute noch sehen lassen. Das hohe Tempo und die Massenszenen mit torkelnden Zombies in Londons Innenstadt sorgen dafür, dass die verquere Logik der Geschichte nicht weiter stört, so dass „Lifeforce“ insgesamt als unterhaltsames Science-Fiction-Vampir-Gemetzel durchgeht.

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