Michael Brandt hatte bislang erst als Drehbuchautor
auf sich aufmerksam gemacht, als er mit Derek Haas die Drehbücher
zu „2 Fast 2 Furious“ (2003), „Todeszug nach Yuma“ (2007)
und „Wanted“ (2008) verfasste. 2011 legte er mit dem Spionage-Thriller „The
Double – Eiskaltes Duell“ sein Regiedebüt vor und durfte dabei vor allem
auf die Star-Power von Richard Gere setzen.
Inhalt:
Als ein Senator trotz FBI-Überwachung auf mysteriöse Weise in
einer dunklen Gasse ermordet wird, erkennt CIA-Chef Tom Highland (Martin
Sheen) die typische Vorgehensweise eines totgeglaubten sowjetischen Killers
mit dem Namen Cassius. Er reaktiviert seinen früheren Agenten Paul Shepherdson
(Richard Gere) und bringt ihn mit dem ehrgeizigen jungen FBI-Agenten Ben
Geary (Topher Grace) zusammen, der seine Dissertation zu Cassius
verfasst hat, aber nie im Feld gearbeitet hat. Die einzige Spur stellt Brutus (Stephen
Moyer) dar, der sich als Mitglied der Cassius Seven in einem
Gefängnis in Isolationshaft befindet. Als Shepherdson und Geary ihn
im Gefängnis besuchen, beschreibt Brutus die unmenschliche Ausbildung unter
Cassius’ Kommando und liefert einen Hinweis auf russische Exilanten, die
in den USA leben. Geary sucht unterdessen weiterhin in den Akten nach einem
Hinweis auf die Identität von Cassius. Doch die Spuren, die die beiden
verfolgen, führen zu einer überraschenden Entdeckung…
Kritik:
Michael Brandt bemüht die Atmosphäre des Kalten
Krieges, die 2011 eigentlich nicht mehr für Filmstoffe taugte, durch den
Angriffskrieg der Russen gegen die Ukraine und die anhaltenden Bemühungen, westliche
Demokratien zu unterwandern, leider wieder sehr akut geworden ist. Der Plot mit
dem offenbar signifikant durchgeführten Mord an einem US-amerikanischen
Senator, der durch seine Verbindungen zu Russland ins Visier des FBI gerät, und
der Verweis auf einen äußerst brutalen wie geschickten sowjetischen Killer, der
seit zwanzig Jahren wie vom Erdboden verschwunden schien, deuten auf eine
interessante Entwicklung hin, doch versetzt die unnötige Offenbarung von
Cassius‘ Identität der Spannung nach einer halben Stunde schon den Todesstoß. Richard
Gere muss nicht annähernd zur Hochform auflaufen, um seiner undurchsichtigen
Figur ein glaubwürdiges Profil zu verleihen, Topher Grace bleibt dagegen
als sein jüngerer Partner-wider-Willen erschreckend blass, was leider auch die
restliche Inszenierung zutrifft. Ein wenig Action, ein wenig Gemauschel –
fertig ist ein Thriller der B-Kategorie, der ohne Richard Gere völlig in der
Versenkung versackt wäre.
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