Das Geheimnis der 5 Gräber

John Sturges avancierte Ende der 1950er Jahre mit Western wie „Zwei rechnen ab“, „Der letzte Zug von Gun Hill“ und „Die glorreichen Sieben“ zu einem Meister seiner Zunft. Einen kleinen Vorgeschmack auf seine Kunst präsentierte er 1956 mit „Das Geheimnis der fünf Gräber“ mit einem überragenden Richard Widmark in der Hauptrolle und einem ungewöhnlichen Plot, der klassische Western-Elemente mit einer Kriminalgeschichte verknüpft. 

Inhalt: 

ls sich der Revolvermann Jim Slater (Richard Widmark) in der Wüste an fünf Gräbern zu schaffen macht, bekommt er Gesellschaft durch die attraktive Reiterin Karyl Orton (Donna Reed), die sich zunächst interessiert anhört, dass Slater seinen Vater unter den fünf Männern identifizieren will, die einem Angriff der Apachen zum Opfer gefallen sind. Ein sechster Mann ist allerdings entkommen und hat dabei das Gold im Wert von 60.000 Dollar mitgenommen. 
Karyl, die Slater zunächst in einen Hinterhalt lockt, wobei Slater allerdings den auf der Lauer liegenden Deputy aus Silver City ausschalten kann, behauptet, dass einer der fünf begrabenen Männer ihr Mann gewesen sei. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem sechsten Mann, der eventuell entweder Karyls Mann oder Slaters Vater sein könnte, denn wie sich bei Slaters Ermittlungen ergibt, konnten nicht alle der Begrabenen identifiziert werden. 
In Silver City bekommt es Slater nicht nur mit den beiden Brüdern des getöteten Deputys zu tun, die sich an dem Revolverhelden rächen wollen, sondern gerät auch zwischen die Fronten der beiden Großgrundbesitzer Carson (Roy Roberts) und Jim Bonniwill (John McIntire) sowie in die Schusslinie des großmäuligen Pistoleros Johnny Cool (William Campbell) … 

Kritik:

Bereits mit der Eröffnungsszene geht John Sturges ungewöhnliche Wege. Da lässt er seinen Protagonisten Richard Widmark in den Ruinen eines Hauses in Gila Valley Gräber ausbuddeln und bringt ihn mit einer dominant auftretenden Schönheit zusammen, die ihre weiblichen Reize ausnutzt, um den mutmaßlichen Grabschänder in einen Hinterhalt zu locken. 
Was von den Absichten der Femme fatale wirklich zu halten ist, bleibt über lange Strecken im Verborgenen und macht den Reiz der alles andere als romantischen Beziehung zwischen Slater und Karyl aus. Etwas verworren gestaltet sich allerdings auch Slaters Suche nach seinem Vater. Bis ihm irgendwann ein Licht aufgeht, wer sein Vater sein könnte, bietet das Drehbuch von Borden Chase (Panik am roten Fluss“, „Winchester 73“) nach einem Roman von Frank Gruber allerdings einige Längen, die Sturges mit etwas Action und neckischen Plänkeleien zwischen Slater und Karyl aufzulockern versucht. 
Die Chemie zwischen Widmark, der 1947 in dem Film noir „Der Todeskuss“ sein Spielfilmdebüt als Auftragskiller feierte, und Donna Reed („Verdammt in alle Ewigkeit“, „Ist das Leben nicht schön?“) als undurchsichtige Powerfrau funktioniert gut und lässt darüber hinwegsehen, dass die Suche der beiden nach bedeutenden Männern in ihrem Leben etwas arg zerfasert inszeniert wird und die einzelnen Figuren recht oberflächlich gezeichnet sind. 
So gestalten sich die grandiosen Landschaftsaufnahmen und ein charismatischer Richard Widmark in Bestform als die Highlights in Sturges‘ noch nicht ganz so meisterhaften Westerns, der dennoch aufgrund seines ungewöhnlichen Plots zu unterhalten vermag.  

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