Als Jim Dolan kam

Der Schauspieler und Entertainer Dean Martin hat seine Filmkarriere vor allem den Erfolgs-Komödien mit Jerry Lewis in den 1950er Jahren zu verdanken, doch in den 1960ern begann sich Martin immer mal wieder vom Sunnyboy-Image zu lösen und machte in harten Western wie „Die vier Söhne der Katie Elder“ (1965) und „Bandolero“ (1968) eine gute Figur. Vor allem in Arnold Lavens 1967 inszenierten Western „Als Jim Dolan kam“ überzeugt Martin als skrupelloser Geschäftsmann und Bandit. 

Inhalt: 

Auf dem Weg nach Jericho wird die von Ben Hickman (John McIntire), ein 63-jähriger Ex-Marshall aus Santa Fe, geführte Postkutsche aus dem Hinterhalt angeschossen. Sein Passagier und ehemaliger Stellvertreter, der Spieler Jim Dolan (George Peppard), bringt den am Bein angeschossenen Hickman in der Stadt bei Molly Lang (Jean Simmons) unter, an deren Transportunternehmen sie beteiligt sind. In der Stadt herrscht derweil rege Aufregung, nachdem ein Deputy von Sheriff Jace (Don Galloway) einen von Alex Floods (Dean Martin) Männern in Notwehr getötet hat. Da der Richter nicht in der Stadt ist, beruft Flood, dem nicht nur ein Casino und eine Ranch gehört, sondern auch eine Mine in den Bergen, kurzerhand eine eigene Jury ein, die den Gefangenen vor dem Sheriff’s Office aufhängen lässt. Das kann nicht mal die tapfere Molly verhindern, die einst mit Flood liiert war. Jace wird als Sheriff von einem von Floods Männern ersetzt, der gleich vierzehn Deputys einsetzt, um das Geschehen in der Stadt unter seiner Kontrolle zu halten. Die meisten Bürger in Jericho sind starr vor Entsetzen und beugen sich aus Angst um ihr Leben und das ihrer Familie der Terror-Herrschaft, doch Molly kann einige von ihnen dazu bewegen, einen Widerstand zu organisieren. 
Flood bekommt allerdings Wind von dem geheimen Treffen in Ryans Warenhaus und lässt es von seinen Männern zerstören, während Flood mit Dolan in seinem Casino Poker spielt. Während Hickman weiterhin seine Verletzung in Mollys Haus auskuriert, kommen sich Molly und Dolan etwas näher, und nachdem sich Dolan lange Zeit aus den Differenzen zwischen Floods Machenschaften und seinen Opfern herausgehalten hat, beginnt er seinerseits eine Truppe zu formen, die Flood endlich in die Schranken weisen soll. Zunächst stehlen sie Vieh und schalten die sechs Männer aus Floods Truppe aus, die die Tiere wieder zurückholen sollen. Doch dann macht sich Flood selbst auf die Jagd nach Dolan … 

Kritik:

Arnold Laven hat in den 1950er Jahren viel fürs Fernsehen gearbeitet, dazwischen einige Film noirs („Drei dunkle Straßen“, „Drei Schritte vor der Hölle“) und mit Paul Newman 1956 das Kriegsdrama „Anklage: Hochverrat“ realisiert, ehe er ein Faible für das Western-Genre erwarb. So inszenierte er den biografischen Western „Das letzte Kommando“, dann 22 Folgen der Serie „Westlich von Santa Fe“ sowie den nach einem Drehbuch von Sam Peckinpah entstandenen Western „Die glorreichen Reiter“ (1965). 1967 entstand mit „Als Jim Dolan kam“ ein ganz klassischer Spät-Western, der wunderbar von Oscar-Preisträger Russell Metty („Spartacus“, „Im Zeichen des Bösen“) fotografiert worden ist und vor allem durch die gut aufgelegten Darsteller überzeugt. 
George Peppard („Die Unersättlichen“, „Der blaue Max“) mimt den klassischen Fremden, der durch seine Ankunft in Jericho Floods Schreckensherrschaft ordentlich aufmischt, und wirkt als lange zögerlicher, dann aber umso resoluter auftretender Ex-Deputy etwas blasser als seine Mitspieler, dafür sorgen die temperamentvollen Begegnungen zwischen Dean Martin und Jean Simmons („Engelsgesicht“, „Weites Land“) für umso mehr Unterhaltungswert. 
Das gilt allerdings nicht unbedingt für die aufgesetzt wirkenden komischen Szenen, in denen sich Molly und Dolan beispielsweise gegenseitig unter den Tisch zu trinken versuchen.  
Laven inszenierte im Anschluss noch die Western-Komödie „Sam Whiskey“ mit Burt Reynolds und Angie Dickinson in den Hauptrollen, dann wandte er sich wieder ganz dem Fernsehen zu.  

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