Die Gruft der toten Frauen

Hammer Films waren von Mitte der 1950er bis Anfang der 1970er Jahre sicher die dominierende britische Produktionsgesellschaft im Bereich Horror und Science Fiction, doch sind im Zuge ihrer Erfolgsfilme wie „Dracula“, „Frankensteins Fluch“, „Der Fluch von Siniestro“ und „Die Rache der Pharaonen“ auch weitere kleinere Gesellschaften entstanden, die ihr Stück vom Kuchen einforderten, u.a. Planet Film Productions, die zwischen 1962 und 1967 allerdings nur vier Filme produzierten, darunter den zahmen Vampir-Krimi „Die Gruft der toten Frauen“ (1965). 

Inhalt: 

Als in dem kleinen Ort Pelak in der Bretagne eine Zigeunerhochzeit gefeiert wird, bei der Tania (Carole Gray) mit Bruno (Walter Brown) vermählt werden soll, steigt der kurz zuvor beerdigte Graf Sinistre (Hubert Noël) als Fledermaus verwandelt aus seiner Gruft und beißt die zu Tode erschrockene Frau, die kurz darauf im Wald beerdigt wird, allerdings nur, um wenig später von dem Grafen wieder zum Leben erweckt und zu seiner Gefährtin zu werden. Jahrhunderte später machen der britische Schriftsteller Paul Baxter (William Sylvester) mit Anne Forest (Rona Anderson) und deren jüngerem Bruder Keith (Geoffrey Kenion) Urlaub in diesem Dorf, um sich der Kletterei zu widmen. 
Als Keith in einer Berghöhle allerdings zwei Särge und damit das Geheimnis der Vampire entdeckt, muss er sterben. Der distinguiert auftretende Armond du Molier (Hubert Noël) versucht Anne zu trösten, doch als sie beim gemeinsamen Spaziergang im Park des Hotels auf der Wasseroberfläche nur ihr eigenes Spiegelbild entdeckt, bringt du Molier alias Sinistre auch Anne zum Schweigen. Allerdings verliert er dabei seinen lebenswichtigen Talisman, eine von einer Schlange umwickelte Fledermaus. Baxter glaubt dem örtlichen Arzt nicht, dass Keith verunglückt und Anne Selbstmord verübt haben sollen, und veranlasst die Überführung ihrer Leichen nach London, wo er seinen Freund, den Forscher Dr. Robert Kelsey (Eddie Byrne) in seine Überlegungen einweiht. 
Während in der Bretagne der zuständige Inspector Malin (Peter Illing) dem Schriftsteller nichts über seine Ermittlungen verraten wollte, stößt er in seiner Heimat auf verständnisvollere Ohren. Der Spuk ist auch noch längst nicht vorbei. Während Baxter mehr über den Talisman in Erfahrung bringen will, dessen Symbol er auch am Spazierstock von du Molier entdeckt hat, wird erst Kelsey getötet, dann gerät auch das Model Karen Steele (Tracy Reed) in die Fänge des diabolischen Fürsten … 

Kritik: 

Nach einem Drehbuch von Lyn Fairhurst („Band of Thieves“, „Live It Up!“) inszenierte Routinier Lance Comfort („Der Mann, der einen Mord vergaß“, „Hafen der Versuchung“) mit „Devils of Darkness“ einen recht zahmen Vampir-Kult-Krimi, der im Gegensatz zu den Hammer-Produktionen in der Gegenwart angesiedelt wurde. Nur die Eingangssequenz mit der Wiederauferstehung des Teufelsanbeters Sinistre zollt den verwandten Erfolgsfilmen Tribut, um dann einen moderneren Weg einzuschlagen. Das bedeutet allerdings nicht zwangsläufig mehr Blut und nackte Haut, wie sie erst gut zehn Jahre später zu sehen waren, sondern nur eine modernere Kameraführung und eine sorgfältigere Zeichnung der Figuren. 
Comfort verzichtet ganz bewusst auf aufgesetzte Gruselszenen, geht sparsam mit Blut um und bleibt bei den rituellen Szenen sogar recht statisch. Das Tempo ist moderat angelegt, ebenso wie die Spannungskurve. Etwas Action gönnt sich der Film erst im Finale, doch das haut den bereits gelangweilten Zuschauer auch nicht mehr vom Hocker. „Die Gruft der toten Frauen“, der hierzulande zunächst unter dem Titel „Das Teufelsritual“ vertrieben wurde, kann in punkto Darstellern, Set Design und – gelegentlich – Atmosphäre punkten, taugt aber als Vampir-Grusel nicht im Mindesten. In dieser Hinsicht ist der Genre-Liebhaber bei sämtlichen Hammer-Produktionen weitaus besser aufgehoben. 

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