Garten des Bösen

Bereits mit seinem Regiedebüt „Heritage of the Desert“ (1932) mit Randolph Scott in der Hauptrolle hat Henry Hathaway seine Vorliebe für das Western-Genre zum Ausdruck gebracht, während seiner langen Karriere aber auch viele Abenteuer-Filme, Komödien und erstklassige Film noirs wie „Der Todeskuss“ und „Kennwort 777“ inszeniert. 1954 hatte er die Gelegenheit, Hollywood-Star Gary Cooper („Zwölf Uhr mittags“, „Wem die Stunde schlägt“) an der Seite von Richard Widmark und Susan Hayward auf einen abenteuerlichen Trip zu schicken. 

Inhalt: 

Da sie ihr Boot dringend reparieren müssen, stranden die drei Abenteurer Hooker (Gary Cooper), Fiske (Richard Widmark) und Luke Daly (Cameron Mitchell) an der mexikanischen Küste und wollen sich im verlassen wirkenden Fischerdorf Puerto Miguel erfrischen und amüsieren. Schließlich werden sie hier wohl mehrere Wochen verbringen müssen. Während sie in einer Kneipe Karten spielen und Mescal durch ihre Kehlen fließen lassen, taucht die aufgebrachte Leah Fuller (Susan Hayward) in der Bar auf und bietet den dort sitzenden Mexikanern jeweils 1000 Dollar, wenn sie sie in die Berge begleiten, um ihren verletzten Mann aus einer Goldmine zu bergen. Als auf ihr Angebot niemand reagiert, wendet sie sich an die drei Amerikaner und verdoppelt ihr Angebot. 
Da sie gerade nichts Besseres zu tun haben und natürlich das Gold lockt, sagen sie zu, wobei ihnen die Aussicht, in den Bergen von Apachen überfallen zu werden, nicht schreckt. Begleitet werden sie von dem Mexikaner Vicente Maradiaga (Victor Manuel Mendoza), der auf dem beschwerlichen Weg durch die unwegsame Landschaft immer wieder Wegweiser hinterlässt, die Leah nachts wieder entfernt. Nicht ohne Grund befürchtet sie, dass die Männer mehr als nur die Belohnung im Sinn haben, wenn sie die Goldmine erreicht haben. Am nächsten Tag finden sie in den Ruinen einer Siedlung die noch warmen Reste eines Lagerfeuers, die die Indianer hinterlassen haben. Unterwegs erfahren die Männer, dass Leahs Mann Bergbauingenieur ist und von einem Priester den Lageplan der Goldmine erhalten hat, die im einem heiligen Gebiet liegt, das die Indianer „Garten des Bösen“ nennen. 
Tatsächlich können die Männer mit Leahs Hilfe John Fuller (Hugh Marlowe) bergen und sein gebrochenes Bein schienen. Doch der Rückweg gestaltet sich schwierig, denn die Indianer sind dem Trupp bereits dicht auf der Spur. Nach ersten Verlusten ist klar, dass sich einer der Männer den Indianern stellen muss, damit die anderen einen Vorsprung herausreiten können … 
Kritik: 
Routinier Henry Hathaway (1898-1985) inszenierte „Garden of Evil“ nach einem Drehbuch von Frank Fenton („Ein Satansweib“, „Fluss ohne Wiederkehr“), der eine Geschichte von Fred Freiberger und William Tunberg verarbeitete. Der komplett in Mexiko gedrehte Film konzentriert sich dabei ganz auf die Expedition der Abenteurer und ihrer selbstbewussten Führerin, wobei die Goldmine für die Männer genau das zu sein scheint, was sie sich in ihren kühnsten Träumen erhofft haben. Die Bedrohung der Indianer wird zwar als durchaus real betrachtet, aber treten sie nie im Kampf Mann gegen Mann auf, sondern nur als Silhouetten in der Ferne oder in Form von tödlichen Pfeilen, die die Truppe zum Ende hin dezimieren. 
Der Fokus der Geschichte liegt deshalb in dem Verhältnis zwischen den Teilnehmern der Rettungsmission. Natürlich sorgen Gier und Misstrauen für Konflikte. Gary Cooper, der nicht zuletzt durch seine Darstellung in „Zwölf Uhr mittags“ (1952) zur Western-Ikone wurde, verkörpert mit Hooker einen stets besonnen und klar in seinen Ansichten wirkenden Mann, während Richard Widmark („Die Ratte von Soho“, „Unter Geheimbefehl“) als Kartenspieler zynischer und undurchsichtiger in Erscheinung tritt. Unter den Männern vermag aber auch Susan Hayward („Lasst mich leben!“, „Schnee am Kilimandscharo“) mit ihrer resoluten Art zu bestehen. 
Während die Handlung kaum zu fesseln versteht, ist es Hathaway gelungen, sein gut aufgelegtes Ensemble in farbenprächtigen CinemaScope-Landschaften ihre Konflikte untereinander und mit den Indianern austragen zu lassen. Für Cooper war „Garten des Bösen“ nach „Treffpunkt: Paris!“, „Bengali“, „Peter Ibbetson“, „Schiffbruch der Seelen“ und „Verrat im Dschungel“ die sechste und letzte Zusammenarbeit mit Hathaway

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