The Hills Have Eyes 2
Im Zuge der Remakes von 1970er Slasher-Klassikern wie „The Texas Chainsaw Massacre“ und „Halloween“, die das Horrorfilm-Genre in Hollywood wieder etwas aufpeppen sollten, durfte natürlich auch Wes Cravens Terrorschocker „The Hills Have Eyes“ (1977) nicht fehlen. Tatsächlich gelang dem Franzosen Alexandra Aja („High Tension“) ein überraschend kompromissloses, packendes Werk, das gut das Vierfache seines Produktionsbudgets einspielte und natürlich eine Fortsetzung nach sich ziehen musste. Wes Craven, der nicht nur die beiden ursprünglichen „The Hills Have Eyes“-Filme inszeniert hatte, sondern auch Ajas Remake co-produzierte, schrieb für das Sequel „The Hills Have Eyes 2“ (2007) sogar mit seinem Sohn Jonathan das Drehbuch, die Regie übernahm allerdings der Deutsche Martin Weisz, der zuvor mit dem umstrittenen Kannibalen-Film „Rohtenburg“ (2006) auf sich aufmerksam gemacht hatte.
Während ihrer Ausbildung soll eine Einheit der US-amerikanischen Nationalgarde in der Wüste New Mexicos die Wissenschaftler von Sektor 16, eine Forschungsstation und ehemaliges Testgelände für Nuklearwaffen, mit Ausrüstung beliefern. Doch als der Sarge (Flex Alexander) mit seiner Truppe das Ziel erreicht, finden sie das Lager verlassen vor. Während die Gardisten Napoleon (Michael McMillian) und Amber (Jessica Stroup) zur Bewachung des Lagers abkommandiert werden, suchen Sarge und seine Truppe die umliegenden Hügel, wo sie ein merkwürdiges Lichtsignal wahrgenommen haben, nach den vermissten Personen ab. In den Hügeln werden die Gardisten von mehreren schwer entstellten Kreaturen überfallen, Missy (Daniella Alonso) sogar von den Mutanten entführt.
Wie sie von einem ihnen offensichtlich wohlgesinnten Mutanten erfahren, waren diese Kreaturen einst Menschen, die in den Minen arbeiteten und sich weigerten, das Gelände, auf dem Nuklearwaffen getestet wurden, zu verlassen. Um ihre Existenz zu sichern, entführen sie Frauen, mit denen sie gewaltsam Nachkommen erzeugen. Als den Soldaten der Weg zurück nach unten verwehrt wird, nachdem die Mutanten ein Kletterseil abgeschnitten und die übrigen an sich genommen haben, bleibt ihnen nur der Weg durch die Minen, um nach Missy und einem Ausgang zu suchen.
Doch den Mutanten gelingt es, die Soldaten in den verschlungenen Minenschächten zu trennen und einen nach dem anderen unschädlich zu machen…
Kritik:
Wes Craven tat gut daran, die mit seinem Sohn entwickelte Story für „The Hills Have Eyes 2“ nicht auf dem völlig vermurksten Plot aufzubauen, der sein ursprüngliches Sequel aus dem Jahr 1985 zu seinem wohl mit Abstand schlechtesten Film in seiner umfangreichen Werksbiografie werden ließ. Allerdings sprüht das Skript zu dem 2007er Sequel auch nicht gerade vor Originalität. Lebten sowohl Cravens Original aus dem 1977 als auch Alexandre Ajas Remake vor allem von der Konfrontation zweier Familienverbände und demontierten dabei das Bild der gutbürgerlichen amerikanischen Familie, geht es in Weisz‘ Film nur um den tödlichen Kampf zwischen Soldaten und Mutanten.
Sympathieträger wie in dem Original und dem Remake lässt „The Hills Have Eyes 2“ ebenso vermissen wie eine spannende Story. Weisz scheint es nur zu interessieren, wie die an sich gut ausgebildeten und mit schwerer Munition bewaffneten Soldaten von den nuklearverseuchten Kreaturen nach und nach auf brutalste Weise dezimiert werden. Die Kritik an dem Einsatz der zerstörerischen Nukleartechnik bleibt dabei wenig mehr als nur unterschwellig. Auch das Mitleid mit den Mutanten, Opfer der von Menschenhand kreierten Zerstörungskraft, hält sich in Grenzen, wenn sie wie die Tiere Missy vergewaltigen und die menschlichen Eindringlinge in ihrem Revier auf brutalste Weise abschlachten.
Die Gore-Effekte sorgen sicher bei hartgesottenen Fans für einigen Unterhaltungswert, doch bleibt „The Hills Have Eyes 2“ in allen Belangen, vor allem bei den Darstellern, in der Atmosphäre und Spannung, weit hinter Ajas Film zurück.
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