Freitag der 13. Teil 4 - Das letzte Kapitel
Nachdem Sean S. Cunninghams leidlich spannender Slasher „Freitag der 13.“ (1980) bei einem Budget von 550.000 Dollar allein in den USA und Kanada über 39 Millionen Dollar eingespielt hatte, lief die Gelddruckmaschine auch in den nachfolgenden Jahren wie geschmiert, ohne dass sich die Filmemacher in den schnell abgedrehten Sequels groß Gedanken um sinnvolle Plots und Figurenentwicklung machen mussten. So wurde auch im 1984 entstandenen 4. Teil der Reihe um den Slasher mit der Eishockey-Maske nur das hinlänglich bekannte Szenario abgespult. Der Untertitel „Das letzte Kapitel“ täuscht natürlich. Bis zum Remake von Marcus Nispel im Jahr 2009 erfreute sich „Freitag der 13.“ noch etlicher weiterer Fortsetzungen.
Inhalt:
Während der Serienkiller Jason Voorhees (Ted White) sein letztes Massaker selbst nicht überlebt hat und von der Polizei in die Leichenabteilung des anliegenden Krankenhauses gebracht wird, bezieht der 12 Jahre alte Tommy (Corey Feldman) mit seiner Mutter (Joan Freeman) und seiner Schwester Trish (Kimberly Beck) ein Ferienhaus in der Nähe vom Crystal Lake. Besonders Trish freut sich, dass in das benachbarte Ferienhaus ein paar Jugendliche eingezogen sind, die auch gleich eine Party vorbereiten. Mittlerweile ist Jason wieder einmal von den Toten erwacht, bringt erst einmal einen Pfleger und eine Krankenschwester um, bevor er sich wieder zurück zum Crystal Lake macht, um seine nicht endende Rachemission fortzusetzen.
Zunächst ersticht er Samantha (Judie Aronson) von unten, als sie es sich nachts in einem Schlauchboot auf dem See gemütlich macht, dann tötet er ihren Freund mit einem Harpunenschuss in die Genitalien. Jimmy (Crispin Glover) versucht indes den Beweis anzutreten, dass er kein „Blindgänger“ ist und vergnügt sich mit einer der beiden Zwillingsschwestern, Tina (Camilla More), während sein große Töne spuckender Kumpel Ted (Lawrence Monoson) sich im Wohnzimmer eine erotische Nummern-Revue auf Zelluloid anschaut.
Jason macht mit den teils nackten oder leicht bekleideten Jugendlichen kurzen Prozess, legt Strom und Telefonleitungen lahm und nimmt dann auch Tommys und Trishs Mutter ins Visier…
Kritik:
B-Movie-Regisseur Joseph Zito hat im Horror-Genre bereits die beiden Filme „Psycho-Ripper“ (1980) und „Forke des Todes“ (1981) abgeliefert, was als Referenz für ein weiteres Sequel der „Freitag der 13.“-Reihe ausgereicht haben mag, da Qualität im bereits vierten Teil keine Rolle spielte, das Budget im Vergleich zum Original aber um glatte 2 Millionen Dollar gegenüber den 550.000 Dollar des ersten Teils, um immerhin gut 300.000 Dollar gegenüber dem direkten Vorgänger aufgestockt wurde.
Ein Großteil des Budgets dürfte einmal mehr für die Spezialeffekte draufgegangen sein, wofür Tom Savini („Martin“, „Die unheimlich verrückte Geisterstunde“) wieder an Bord der Serie zurückgekehrt ist.
Die Story bewegt sich dabei wie gewohnt größtenteils um die Jugendlichen herum, die in einem abgelegenen Ferienhaus vor allem Sex haben wollen und dabei verschiedene Konstellationen ausprobieren. Der brutalen Effizienz des maskierten Killers haben sie wenig entgegenzusetzen, zumal sie sich entweder allein zum See begeben, Jason hilflos in der Dusche oder im Bett gegenüberstehen oder auch nicht die geeigneten Schutzmaßnahmen ergreifen, als das Ausmaß des Schreckens bekannt wird.
Drehbuchautor Barney Cohen („Sabrina – Total verhext“, „Gernika“) hat hier wenig Logik walten lassen und streut letztlich nur regelmäßig diverse Slasher-Szenen ein, wegen der das Publikum schließlich die Kinokarten gekauft hat. Allerdings kommen diese kaum zur Geltung, und auch die nackte Haut und die Sex-Szenen sind kaum der Rede wert. So spult „Das letzte Kapitel“ nur allzu vertraute Elemente herunter, die insgesamt eine unfreiwillig komische Blut- und Nackedei-Revue ergeben, die man nicht mehr ernst nehmen kann.
Erwähnenswert sind nur die beiden Darsteller Corey Feldman („The Lost Boys“, „Stand By Me“) und Crispin Glover („Willard“, „American Gods“), die sich später in weit besseren Filmen profilieren konnten.
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