Freddy vs. Jason
Zwischen 1984 und 1994 trieb Freddy Krueger insgesamt sieben Mal sein Unwesen als Albtraum-Slasher in der von Wes Craven initiierten und beendeten „A Nightmare on Elmstreet“-Reihe, Jason Vorhees begann bereits 1981 in „Freitag, der 13. – Teil 2“ seinen Siegeszug als Ikone des Horrorfilms und durfte bis 2001 in „Jason X“ mit seiner Machete Hackfleisch aus seinen Opfern machen. Da eine Fortsetzung keiner der beiden Horror-Franchises noch Sinn gemacht hätte, kamen geschäftstüchtige Köpfe in Hollywood auf die Idee, die beiden Horror-Stars in einem gemeinsamen Film gegeneinander antreten zu lassen, darunter „Freitag, der 13.“-Schöpfer Sean S. Cunningham, der das Titanen-Treffen produzieren sollte. „Freddy vs. Jason“ wartet zwar nicht mit einer besonders originellen Geschichte auf, bietet Genre-Fans aber den begehrten Mix aus etwas nackter Haut, viel Blut und brutaler Gewalt.
Seit Freddy Krueger (Robert Englund) endgültig in die Hölle verbannt worden ist, hadert er extrem mit seinem Schicksal, denn dass man ihn in seiner Heimatstadt systematisch verdrängt und vergessen hat, bringt ihn so richtig auf die Palme. Da potenzielle Opfer in der städtischen Nervenheilanstalt Westin Hills systematisch mit dem noch nicht freigegebenen Medikament Hypnocil in einen traumlosen Schlaf versetzt werden, gibt es niemanden, den Freddy noch in den Träumen aufsuchen und töten könnte. Allerdings hat Freddy schon einen Plan, um diesen Umstand zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Er erweckt den ebenfalls zu ewiger Ruhe gebetteten Jason Voorhees (Ken Kirzinger) zu neuem Leben, indem er sich der Gestalt von Jasons Mutter Pamela (Paula Shaw) annimmt, und schickt ihn in die Elm Street. In dem berüchtigten Haus mit der Nr. 1428 lebt Lori Campbell (Monica Keena) mit ihrem verwitweten Vater (Tom Butler). Als Jason dort auftaucht, hat sie ihre Freundinnen Gibb (Katharine Isabell) und Kia (Kelly Rowland) zu Besuch, wenig später erhält die Clique auch Besuch von zwei Jungs. Gibbs Freund Trey (Jesse Hutch) wird nach dem Sex von Jason brutal abgeschlachtet.
Sheriff Williams (Garry Chalk) versucht zwar, dass der Name Freddy Krueger während der Ermittlungen nicht ausgesprochen wird, um keine bösen Erinnerungen wachzurufen, aber Lori schnappt den Namen dennoch auf und wird so selbst bald von Freddy in ihren Träumen heimgesucht. Als Jason sich munter durch die Stadt mordet, versuchen Lori und ihre Freunde, Freddy aus der Traumwelt in die reale Welt zu locken, damit er Jasons blutigen Feldzug stoppt…
Kritik:
Für das 30 Millionen teure Crossover-Projekt haben New Line Cinema und Warner Bros. allein 6 Millionen Dollar für die Drehbuchentwicklung ausgegeben, wobei der Job letztlich bei den Newcomern Mark Swift und Damian Shannon landete, nachdem zuvor Leute wie Lewis Abernathy („Deepstar Six“, „House IV“), David J. Schow („The Crow“, „The Hills Run Red“) und David S. Goyer („Blade“, „The Dark Knight“) involviert gewesen waren.
Ähnlich turbulent ging es bei der Suche nach dem passenden Regisseur zu. Hier hatten weder Wes Craven noch Guillermo del Toro Interesse, so dass Ronny Yu („Chucky und seine Braut“) den Zuschlag bekam. Am Ende ist mit „Freddy vs. Jason“ ein Slasher-Spektakel entstanden, das wenig Interesse an den blass bleibenden Darstellern und der Story-Entwicklung zeigt. Bei den weiblichen Darstellern scheint es auszureichen, dass sie über eine große Oberweite verfügen, die sie auch mal nackt zeigen würden, die Story beschränkt sich im Grund genommen auf die Zusammensetzung bekannter Elemente der beiden Franchises, nur wirken die Effekte der Zeit angemessen weitaus realistischer und dürften die Herzen der Splatter-Fans höher schlagen lassen.
Natürlich läuft alles auf die finale Konfrontation zwischen Jason und Freddy hinaus, die eine halbe Stunde vor Filmende beginnt und sich in einem brutalen Fight entlädt, der für die haarsträubende Story entschädigt. Graeme Revell, der für Yu bereits „Chucky und seine Braut“ vertonen durfte und in Sachen Horror bereits bei „Chucky 2“, „The Crow“, „From Dusk Till Dawn“ und „Bats“ Erfahrungen sammelte, lieferte dazu ebenso den passenden Soundtrack wie die Hardrocker von Slipknot, Sepultura, Seether, Powerman 5000, Type O Negative und Sevendust.
Tatsächlich war lange Zeit sogar eine Fortsetzung – mit Ash aus „Tanz der Teufel“ – im Gespräch, doch dass es bis jetzt nicht dazu gekommen ist, dürften selbst Hardcore-Fans verschmerzen.
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