Freitag der 13.

Die Horrorfilme, die über Jahrzehnte eine ganze Reihe nachhaltig erfolgreicher Sequels nach sich zogen, lassen sich an einer Hand abzählen. Dazu gehören neben John Carpenters „Halloween“, Wes Cravens „A Nightmare on Elm Street“ und Clive Barkers „Hellraiser“ eben auch Sean S. Cunninghams „Freitag der 13.“. Zwar spielte der 1980 inszenierte und von Carpenters „Halloween“ inspirierte Slasher-Klassiker fast das 80-Fache (!) seines Budgets von etwas über einer halben Million Dollar ein, zählt aber fraglos mit Abstand zu den schlechtesten Werken des Genres, was den unbeschreiblichen Erfolg zu einem echten Phänomen macht. 

Inhalt:

Als 1958 zwei Jugendliche im abgelegenen Camp Crystal Lake auf bestialische Weise umgebracht werden, ohne dass der Mörder dingfest gemacht werden kann, wird das Camp für Jahre geschlossen. Schließlich ertrank bereits ein Jahr zuvor ein Junge namens Jason. Zwanzig Jahre später ignoriert Steve Christy (Peter Brouwer) jede Warnung über einem Fluch, der über dem Camp liegt und das bei den Einheimischen nur noch „Blutcamp“ genannt wird, und versucht das Ferienlager mit der Unterstützung von einigen Jugendlichen im Sommer wieder auf Vordermann zu bringen. Doch schon die als Köchin eingestellte Annie (Robbi Morgan) macht am Freitag, 13. Juni, beim Trampen zum Crystal Lake Bekanntschaft mit einem unbekannten Mörder. Doch auch den anderen Teens steht eine ebenso stürmische wie tödliche Vollmondnacht bevor. Während Alice Hardy (Adrienne King), ihr Freund Bill (Harry Crosby), Brenda (Laurie Bartram), Marcie (Jeannine Taylor) und Jack Burrell (Kevin Bacon) vor allem die Stromversorgung im Camp sicherstellen wollen, schlachtet der unbekannte Killer einen nach dem anderen ab… 

Kritik: 

Sean S. Cunningham hat bereits in den 1970er Jahren erste Regieerfahrungen mit heute nahezu unbekannten Filmen wie „Together“, „Case of the Full Moon Murders“ und „Here Come the Tigers“ sammeln können. Dass er sich für seinen ersten Horrorfilm von John Carpenters Meisterwerk „Halloween“ (1978) inspirieren ließ, ist durchaus nachzuvollziehen, schließlich erschuf er mit dem maskierten, gewissenlosen und in jeder Hinsicht un- bzw. übermenschlichen psychopathischen Killer Michael Myers den Prototypen des gesichtslosen Slashers, der als ideale Personifizierung des Bösen fungierte. 
Allerdings fällt das Ergebnis mehr als enttäuschend aus, zumal Jason Voorhees, der erst im zweiten Teil in Erscheinung tritt und eigentlich erst ab dem dritten Teil zu der Horrorikone wird, die mittlerweile ebenso bekannt ist wie Michael Myers, Freddy Krueger und Pinhead, hier nur kurz als der Junge eingeführt wird, der in den 1950er Jahren im Crystal Lake ertrunken ist. Dem Film fehlen eine interessante Geschichte, gute Schauspieler und vor allem Spannung. Die sparsam eingesetzte subjektive Kamera wird in ihren Möglichkeiten kaum ausgereizt, so dass am Ende allein die Slasher-Sequenzen dafür sorgen, dass „Freitag der 13.“ damals in aller Munde gewesen ist. 
Zu der langweiligen Story gesellen sich leider auch noch dümmliche Dialoge und unfreiwillig komische Szenen wie die Jagd nach einer offensichtlich ungefährlichen Schlange und ein Strip-Monopoly-Spiel, das allerdings nicht zu Ende gespielt werden kann, weil eine der Spielerinnen bei dem Sturmregen vergessen hat, die Fenster ihrer Hütte zu schließen. So wie sie ihrem Killer in die Arme läuft, ergeht es natürlich auch den anderen Jugendlichen, die wahrscheinlich tatsächlich nur Sex im Sinn haben und deshalb nicht über das nachdenken, was sie tun, wenn sie sich von der Gemeinschaft isolieren. Die Krönung stellt schließlich das lächerliche Finale dar, bei dem erst recht keine Spannung aufkommen will. Einzig der an Bernard Herrmanns Musik zu „Psycho“ erinnernde Score von Harry Manfredini („Deep Star Six“) vermag etwas Gruselstimmung zu erzeugen, während das Zusammenspiel aller anderen Elemente eigentlich dazu hätte führen müssen, dass der Film gleich nach seinem Kinostart in der Versenkung verschwindet. 
Dass die Fernsehdarstellerin Betsy Palmer, die hier Jasons Mutter Pamela Voorhees verkörpert, die Rolle nur annahm, weil sie seinerzeit ein neues Auto brauchte, spricht da Bände. Bemerkenswert ist darüber hinaus nicht nur, dass Kevin Bacon („Flatliners“, „Footloose“) hier eine seiner ersten Rollen hatte und Tom Savini („Dawn of the Dead“) für die Special Effects zuständig war, sondern dass Wes Craven seinem Kollegen Cunningham beim Filmschnitt noch Tipps gab, um die Dramaturgie zu verbessern.  

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