Final Destination 5

Seit dem vielversprechenden Beginn im Jahr 2000 warf das höchst erfolgreiche „Final Destination“-Franchise alle drei Jahre ein neues Potpourri aus mehr oder weniger einfallsreichen, mit den Jahren aber zunehmend brutaleren Todesarten auf den Markt, denen sich sowohl die Opfer als auch die Überlebenden einer Katastrophe ausgesetzt sahen. Der fünfte Teil erschien dann nach nur zweijähriger Pause und wurde von Franchise-Neuling Steven Quale inszeniert. Die veränderte Personalie macht sich durchaus positiv bei „Final Destination 5“ bemerkbar, auch wenn das Sequel kaum aus den Bahnen ausbricht, die die vorangegangenen vier Teile gezogen haben. 

Inhalt: 

Während sich Sam Lawton (Nicholas D'Agosto) mit seinen Kollegen einer Papierfirma in einem Bus befindet, um an einem Wochenende zum Teambuilding teilzunehmen, überkommt ihn an der Baustelle auf der Northern Bay Bridge plötzlich eine Vision, dass die Brücke einstürzt, der Bus in die Tiefe stürzt und die Insassen ums Leben kommen. Als Sam wieder in die Realität zurückgelangt, stellt er bestürzt fest, dass sich die Dinge genau wie in seiner Vision zutragen. 
Aufgeregt schnappt sich Sam seine Ex-Freundin Molly (Emma Bell) und zerrt sie aus dem Bus, während ihm Nathan Sears (Arlen Escarpeta) und Peter Friedkin (Miles Fisher), dessen Freundin, die Turnerin und Praktikantin Candice Hooper (Ellen Wroe), den Vertriebsleiter Dennis Lapman (David Koechner) und seine Kollegen Olivia Castle (Jacqueline MacInnes Wood) und Isaac Palmer (P.J. Byrne) folgen, um ihn wieder zurückzuholen. Sie haben gerade den Bus verlassen, als die Katastrophe eintritt und bei dem Brückeneinsturz unzählige Menschen auf grausame Weise ums Leben kommen. Sam und seine Begleiter können sich gerade noch retten, doch es dauert nicht lange, da sterben auch die ersten der Überlebenden auf ungewöhnliche Weise. Candice stürzt beim Training, das sie auf Drängen ihres Freundes Peter bestreitet, so unglücklich, dass sie sich die Wirbelsäule bricht, Isaac löst den Gutschein für eine Akupunkturbehandlung ein, den er im Schreibtisch einer verstorbenen Kollegin gefunden hat, und wird nach einer Verkettung unglücklicher Umstände von einer herabfallenden Buddhastatue getötet. 
Durch den mysteriösen Gerichtsmediziner Bludworth (Tony Todd) erfahren Sam und seine noch lebenden Freunde, dass ihre Zeit durch den Brückeneinsturz eigentlich abgelaufen sei und die einzige Möglichkeit, den Tod zu überlisten, darin bestehe, einen Menschen umzubringen, der nie auf der Brücke sterben sollte, und seine Lebenszeit zu übernehmen… 

Kritik: 

Auch wenn sich Steven Quales Regieerfahrungen bislang auf den Einsatz als Second Unit Director bei Blockbustern wie „Titanic“ und „Avatar“ beschränken, macht er seine Sache bei dem Langfilm-Regiedebüt überraschend gut. Zwar gewinnen die Figuren wie schon in den Vorgängerfilmen der „Final Destination“-Reihe kaum Profil und bieten deshalb kaum Identifikationspotential für das Publikum, doch schon die Vision vom Einsturz der Brücke und die anschließende reale Katastrophe sind weitaus packender inszeniert als beispielsweise die Unglücks-Szenarien in der Achterbahn (Teil 3) und auf der NASCAR-Rennbahn (Teil 4). 
Wie die Menschen hier in die Tiefe stürzen, aufgespießt werden und zerplatzen ist schon packend in Szene gesetzt. Den größten Pluspunkt erzielt „Final Destination 5“ allerdings durch einen neuen Story-Twist: Tony „Candyman“ Todd kehrt noch einmal in die Rolle des Gerichtsmediziners aus dem ersten Teil zurück und bietet den Überlebenden einen neuen Ausweg, das vorgezeichnete Schicksal zu umgehen, nämlich jemand anderen umzubringen, um dessen Lebenszeit übernehmen zu können. Allerdings machen Steven Quale und sein Drehbuchautor Eric Heisserer („Arrival“, „Bird Box“) zu wenig aus dieser neuen Möglichkeit, haben sie doch die nötige Vorarbeit in der Ausarbeitung der Charaktere verpasst, um ein berührendes moralisches Dilemma bei der Auswahl der Mordopfer in Gang setzen zu können. 
So bleiben am Ende wieder einmal die ausgefallenen Tötungsszenarien und der gelungene Gastauftritt von Tony Todd die markantesten Highlights in dem bisherigen Abschluss der Reihe, der auch weniger erfolgreich in den Kinos abschnitt als die vorangegangenen Teile 3 und 4. Mittlerweile ist für 2023 allerdings doch ein weiteres Sequel im Gespräch.  

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