Das Ding aus dem Sumpf

Nachdem Wes Craven mit seinen ersten Werken „Das letzte Haus links“ (1972), „Hügel der blutigen Augen“ (1977) und „Tödlicher Segen“ (1981) seine Handschrift im Horror-Genre hinterlassen hatte, wollte er daraufhin offensichtlich versuchen, auch im Mainstream Fuß zu fassen. Aus der 1971 von Len Wein und Bernie Wrightson kreierten DC-Comics-Vorlage „Swamp Thing“ machte Craven zehn Jahre später ein seichtes Monster-Horror-Märchen, mit dem Craven ein großes Stück seiner Integrität eingebüßt hat, die er zum Glück kurze Zeit später mit dem Klassiker „Nightmare – Mörderische Träume“ wieder herstellen konnte. 

Inhalt: 

Der ambitionierte Wissenschaftler Dr. Alex Holland (Ray Wise) arbeitet mit seiner Schwester Dr. Linda Holland (Nannette Brown) in den Sümpfen North Carolinas an einem Präparat, das als Mischung aus tierischer und pflanzlicher Materie die Überlebensfähigkeit von Lebewesen jeder Art erhöhen soll. Während sich die Regierungsbeamtin Alice Cable (Adrienne Barbeau) vor Ort ein Bild von der Forschung machen soll, hat der Millionär Arcane (Louis Jourdan) bereits das gewinnträchtige Potenzial von Hollands Forschung erkannt und einen Trupp Söldner engagiert. 
Unter Führung des skrupellosen Ferret (David Hess) sollen die Männer das Präparat aus dem Labor stehlen. Bei der Auseinandersetzung mit den Forschern wird Hollands Schwester erschossen, er selbst kommt mit dem Präparat in Berührung, gerät in Brand und stürzt sich schließlich ins Wasser, wo schließlich auch sein Leichnam gewähnt wird. Holland mutiert zu einer übermenschlich starken Kreatur, die halb menschlich, halb pflanzlich ist. Er setzt alles daran, Alice Cable, in der er sich verliebt hat, als er noch ganz Forscher war, vor Arcanes Häschern zu retten, denn als Zeugin muss die Regierungsbeamtin natürlich auch ausgeschaltet werden… 

Kritik: 

Wes Craven, der auch das Drehbuch zu dieser DC-Comics-Verfilmung schrieb, orientierte sich bei seinem Grusel-Märchen „Das Ding aus dem Sumpf“ vor allem an den Monsterfilmen der 1950er Jahre, bleibt mit dem harmlosen Abenteuer aber weit hinter allen Erwartungen zurück. Das liegt vor allem an der unspektakulär in Szene gesetzten Geschichte, die in absolut vorhersehbaren Bahnen verläuft und jeglicher Spannung entbehrt. Ein wenig Action im Sumpf, wenig originelle Spezialeffekte und ein paar blanke Busen sind schon alles, was der Film zu bieten hat. Die Darsteller sind bei den schwachsinnigen Dialogen völlig überfordert und wirken bei der Verkörperung ihrer stereotypen Rollen wie gelähmt. Das trifft auf David Hess, der in „Das letzte Haus links“ noch überzeugend den Anführer der Barbaren verkörperte, ebenso zu wie auf Louis Jourdan („Brief einer Unbekannten“, „James Bond 007 – Octopussy“) als Bösewicht und sogar Adrienne Barbeau („The Fog – Nebel des Grauens“, „Die Klapperschlange“) als Love Object des mutierten Wissenschaftlers. Es wirkt wie eine Low-Budget-Version von „King Kong“, wenn das „Swamp Thing“ die bewusstlose Alice auf seinen Armen trägt, doch gelingt es der hölzernen Inszenierung nie, das Publikum mitfiebern zu lassen. Einzig die Naturaufnahmen in den Sümpfen und der Score von Harry Manfredini („Freitag der 13.“, „Im Todestal der Wölfe“) sorgen für die wenigen Lichtblicke in einem völlig überflüssigen Film, der überraschenderweise 1989 noch die Fortsetzung „Das grüne Ding aus dem Sumpf“ und die auf dem Film basierende Fernsehserie „Swamp Thing“ (1990–1993) nach sich zog. Wes Cravens damalige Ehefrau Mimi Craven spielt übrigens in einer Minirolle die Assistentin von Arcane. 

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