Nightmare on Elm Street 5 - Das Trauma

Früher oder später nutzt sich jedes noch so erfolgreiche Franchise, gerade im Horror-Genre, ab. Davon können die Fans von „Halloween“, „Freitag, der 13.“, „Hellraiser“, „Saw“ und „Final Destination“ ein Lied singen. Den Filmproduzenten kann das so lange egal sein, bis die Sequels nicht mehr genügend Geld in die Kasse spülen. Nachdem Renny Harlins „Nightmare on Elm Street 4“ (1988) bei 13 Millionen Dollar Produktionskosten mit 49 Millionen Dollar das höchste Einspielergebnis der Reihe eingespielt hatte, bekam Regisseur Stephen Hopkins für „Nightmare on Elm Street 5 – Das Trauma“ (1989) nur noch sechs Millionen Dollar an die Hand. Zwar gab sich Hopkins redlich Mühe, das Beste aus den Vorgaben zu machen, doch wirklich originell ist sein Sequel auch nicht gelungen. 

Inhalt: 

Nachdem Alice (Lisa Wilcox) im vierten „Nightmare on Elm Street“-Abenteuer noch einmal mit dem Leben davongekommen ist, steht sie nun vor der großen Herausforderung, nicht nur weiterhin ihr eigenes Leben vor Freddy Krueger (Robert Englund) zu schützen, sondern auch das ihres ungeborenen Kindes. Dabei steht ihr zunächst noch Dan Jordan (Danny Hassel), der Vater ihres Kindes, zur Seite, doch natürlich dauert es nicht lange, bis das Narbengesicht mit dem tödlichen Messerhandschuh auch Dan im Traum tötet. Im Traum trifft Alice nicht nur Krueger, sondern auch Jacob (Whit Hertford), ihren Sohn im Alter eines Kindes. Der Killer mit den Krallen setzt alles daran, Jacob für sich zu gewinnen. Er lässt die Seelen der von ihm ermordeten Kids in Alices ungeborenes Kind fahren und plant eine Reinkarnation der besonders grausigen Art. 
Jacob wirkt zunächst unentschlossen, ob er eher seiner Mutter oder Freddy vertrauen kann, aber dann taucht der Geist von Amanda Krueger (Beatrice Boepple) zurück und offenbart, dass sie, als sie als Nonne in einer Psychiatrie gearbeitet hat, eines Tages von vielen Verrückten mehrmals vergewaltigt wurde… 

Kritik: 

Auch wenn New Line Cinema mit dem Duo Craig Spector und John Skipp renommierte Horror-Schriftsteller („The Light at the End“, „The Cleanup“, „The Scream“, „Dead Lines“, „The Bridge“) engagierten, die nicht nur die Romanadaption des Horror-Spaßes „Fright Night“ (1985) verfassten, sondern auch maßgeblich an der „Splatterpunk“-Bewegung in der Horror-Literatur der 1980er Jahre beteiligt waren, wirkt die Story von „Nightmare on Elm Street 5 – Das Trauma“ nicht besonders ausgereift. 
Zwar wurde mit der Schwangerschaft der Protagonistin ein neues Element in die Filmreihe eingeführt, doch eine tiefere Auseinandersetzung mit diesem Aspekt der Geschichte findet nicht statt, außer dass Freddy dadurch einen zusätzlichen Ansporn für seine diabolischen Aktivitäten bekommt. Während der Plot ansonsten vertrauten Pfaden folgt und wenig Wert auf die persönliche Entwicklung der Figuren legt, sind die Special-Effects-Crew und das Make-up-Department sichtlich in ihrem Element. 
Was Regisseur Hopkins („Predator 2“, „The Reaping“) gerade in Sachen Traumsequenzen und -architektur zusammenzaubert, ist schon sehenswert, doch auf der anderen Seite irritieren unnötige Stop-Motion-Sequenzen und billige Effekte mit ihrem schwarzen Humor, dass es den Unterhaltungswert immer wieder einschränkt. Einzig die kreativ in Szene gesetzten Metamorphosen der zum Hampelmann verkommenen Freddy-Figur und die ausgefallenen Tötungsmechanismen sorgen hier noch für den gewohnten Horror-Spaß. 
Immerhin spielte der Film mit 22 Millionen Dollar noch so viel ein, dass mit „Freddys Finale“ 1991 noch ein weiteres Sequel produziert wurde, ehe „Nightmare“-Begründer Wes Craven selbst 1995 mit „Freddy’s New Nightmare“ dem Spuk aufsehenerregend ein Ende setzen durfte.  

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