Nightmare on Elm Street 7 - Freddy's New Nightmare

Am Ende musste es der Meister selbst richten: Wes Craven, der seine Karriere mit Low-Budget-Horrorfilmen wie „Hügel der blutigen Augen“ und „Tödlicher Freund“ begann, schuf 1984 mit „A Nightmare on Elm Street“ ein Slasher-Juwel, das nach John Carpenters „Halloween“ und Sean S. Cunninghams „Freitag, der 13.“ zu einem der erfolgreichsten Horrorfilm-Franchises avancierte und unter der Federführung von Produzent Robert Shaye bis in die 1990er Jahre hinein fünf Sequels nachlegte. Wes Craven war von dem kommerziellen Ausverkauf auf Kosten der Originalität seiner Schöpfung am Ende so angenervt, dass er 1994 noch einmal selbst Drehbuch und Regie übernahm, um mit „Freddy’s New Nightmare“ ein versöhnliches Ende für seine Kultfigur Freddy Krueger zu finden. 

Inhalt: 

Nach ihrem Durchbruch als Schauspielerin in Wes Cravens Horror-Klassiker „A Nightmare on Elm Street“ hat Heather Langenkamp (Heather Langenkamp) nur noch wenig mit dem Genre zu tun und verdient sich ihren Lebensunterhalt mit Fernsehrollen, während ihr Mann Chase Porter (David Newsom) als Special-Effects-Macher tätig ist. Allerdings ist Heather ziemlich mit den Nerven runter, was nicht nur an den häufigen Erdbeben in der letzten Zeit liegt, sondern auch an den Albträumen, in denen ihr der mörderische Traum-Slasher Freddy Krueger (Robert Englund) wie einst in den Filmen nach dem Leben trachtet. 
Nach einem Interview im Fernsehen, zu dem auch Robert Englund (Robert Englund) im Freddy-Krueger-Outfit als Überraschungsgast eingeladen worden ist, wird sie ins Büro von Produzent Robert Shaye (Robert Shaye) bei New Line Cinema gebeten, der sie zu einem weiteren Auftritt als Nancy in einem neuen „Nightmare“-Film von Wes Craven (Wes Craven) überreden will, der gerade an dem Drehbuch schreibt. Heather will davon zunächst nichts wissen, doch dann werden bei einem Filmdreh zwei Special-Effects-Typen auf bestialische Weise getötet. 
Wes Craven erklärt Heather schließlich, dass Freddy Krueger tatsächlich existiert und bislang nur durch die Filme im Zaum gehalten werden konnte. Nach dem Ende des Franchises versucht sich Freddy Krueger, einen neuen Weg in die Realität zu bahnen, wobei er es auch auf Heathers Sohn Danny (Miko Hughes) abgesehen hat. Dass Danny wegen seiner eigenen Albträume in die psychiatrische Abteilung des Krankenhauses eingeliefert wird und ein Schlafmittel gespritzt bekommt, macht die Sache nicht einfacher. Heather bleibt keine Wahl, ein letztes Mal in die Rolle der Nancy zu schlüpfen, um das mit einer tödlichen Messerhand bewehrte Narbenmonster endgültig zu besiegen… 

Kritik: 

Auch wenn Wes Cravens „Freddy’s New Nightmare“ offiziell als siebter und damit wirklich letzter Teil der „A Nightmare on Elm Street“-Serie betrachtet wird, stellt sein Werk doch weitaus mehr dar. Die Film-im-Film-Thematik, die Craven später auch in seinem wegweisenden „Scream“-Franchise ebenso aufgreifen wird wie das – hier noch eher angedeutete – geschickte Spiel mit den Regeln und Klischees des Horror-Genres, sorgt für eine faszinierende Meta-Ebene, auf der die Darsteller des ersten „Nightmare“-Films sich selbst verkörpern dürfen. 
Vor allem bei Robert Englund sorgt diese Doppelfunktion für coole Momente, wenn Englund auf der einen Seite den – unmaskierten -feinfühligen Kollegen mimt, der Heather die Furcht vor den Albträumen zu nehmen versucht, und auf der anderen Seite wieder ganz wie in alten Zeiten seine tödlichen Ambitionen verfolgt. 
Craven versucht hier nicht, auf die Hintergrundgeschichte von Freddy Krueger einzugehen, wie es die Sequels nach und nach praktiziert haben, sondern lässt seine ikonische Figur ohne Schnickschnack und coole comichafte Sprüche sein Werk vollenden. Dabei lässt Craven immer wieder geschickt die Grenzen zwischen der (Film-)Realität, der Traumwelt und der Film-im-Film-Ebene verschwimmen. Obwohl der Film mit einem Budget von 8 Millionen Dollar knapper ausgestattet war als die meisten der vorangegangenen Sequels, wirkt „Freddy’s New Nightmare“ längst nicht so billig auf Effekte spekulierend, sondern überzeugt mit einer vertrackten Geschichte, die gleichzeitig die Mechanismen der Filmproduktion in Hollywood und die Rezeption durch das Publikum thematisiert. 
Damit ist Craven ein intelligent selbstreferentieller Horror-Streifen gelungen, der viel von dem verlorenen Boden gutgemacht hat, den einige der Sequels – und damit auch Produzent Robert Shayle - zu verantworten hatten. Mit „Scream“ bewies Craven wenig später, dass er einer der ganz Großen des Horror-Genres gewesen ist.  

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