Barbaras Baby - Omen III

Im Gegensatz zur „Der Exorzist“-Trilogie, die 1973 mit William Friedkins dämonischen Klassiker begann und erst 1990 beendet wurde, war 20th Century Fox weitaus eifriger dabei, Richard Donners „Das Omen“ (1976) fortzuführen. Nachdem „Das Omen“ noch die Kindheit des neuen Antichristen Damien Thorn thematisierte, wurde ihm zwei Jahre später in „Damien – Omen II“ als Teenager seine wahre Natur offenbart, weshalb er nun in „The Final Conflict“ (1981) als Erwachsener die tatsächliche Weltherrschaft anstrebt. Sam Neill ist hier in seiner ersten größeren Hollywood-Rolle zu sehen, kann aber gegen das schwache Drehbuch wenig ausrichten. Dass der Abschluss der Trilogie hierzulande in Anlehnung an Polanskis Klassiker „Rosemaries Baby“ unter dem Titel „Barbaras Baby – Omen III“ lief, trug nicht dazu bei, dem Film zum Erfolg zu verhelfen. 

Inhalt: 

Nachdem Damien Thorn (Sam Neill) sowohl den Diplomaten Robert Thorn und seine Frau als auch dessen Onkel überlebt hat, bei dem er anschließend aufwuchs, ist er nun Präsident des weltweit operierenden Konzerns Thorn Industries geworden. Der Aufstieg zur Weltherrschaft, die der Sohn des Teufels anstrebt, wird allerdings durch zwei Umstände getrübt. Zum einen sagen Astronomen eine einzigartige Sternenkonstellation voraus, nach der am 24. März zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens der christliche Heiland in England wiedergeboren wird. Zum anderen sind noch immer die sieben Dolche von Megiddo im Umlauf, durch die Damien ausschließlich umgebracht werden kann. Diese wurden bei Grabungsarbeiten in Chicago wiederentdeckt und gelangen in den Besitz eines Mönchsordens in Italien. Thorn lässt sich vom US-amerikanischen Präsidenten nicht nur zum amerikanischen Botschafter in London, sondern auch zum Präsidenten der UNO-Kinderorganisation ernennen. Derweil werden sieben Mönche, die um die wahre Identität Thorns wissen, mit dem Auftrag nach London geschickt, Damien mit Hilfe der Dolche zu töten. 
Während einer Fuchsjagd sowie der Fernseh-Talkshow der Journalistin Kate Reynolds (Lisa Harrow), mit der Damien eine Beziehung eingegangen ist und in deren Show er auftreten soll, versuchen die Mönche ihren Plan in die Tat umzusetzen, scheitern jedoch. Nun dreht Damien den Spieß um und schickt einen unfähigen Mönch nach dem anderen ins Jenseits. 
Allerdings spürt Damien, dass mit der Geburt des Nazareners seine eigene Macht zu schwinden beginnt, weshalb er seinen Assistenten Dean (Don Gordon) damit beauftragt, alle am 24. März in dem fraglichen Zeitraum geborenen Jungen in England töten zu lassen. Dean beteuert auf Damiens Nachfrage, dass sein eigenes Kind, das seine Frau Barbara (Leueen Willoughby) entbunden hat, zehn Minuten vor Mitternacht noch am 23. März auf die Welt gekommen sei. Doch als fast alle in Frage gekommenen Jungen getötet worden sind und Damien nach wie vor die wachsende Macht des wiedergeborenen Heilands verspürt, gerät auch Deans Sohn in den Fokus von Damiens diabolischen Plänen. De Carlo (Rossano Brazzi), der Anführer der Mönche, sucht nun Kate Reynolds auf, die bereits einen Bericht über die merkwürdig hohe Anzahl der Säuglingssterblichkeit in England gesendet hat, und berichtet ihr von der Gefahr, die von Damien Thorn ausgeht… 

Kritik: 

Nach einem Drehbuch von Andrew Birkin („Der Name der Rose“, „Der Zementgarten“) hat der zuvor nur fürs Fernsehen arbeitende Regisseur Graham Baker („Impulse – Stadt der Gewalt“, „Spacecop L.A. 1991“) mit „The Final Conflict“ leider den misslungensten Teil der Trilogie abgeliefert. Dabei hätte die Tatsache, dass der erwachsene Damien Thorn um seine Natur und seine Macht weiß, viel mehr Raum zur Auseinandersetzung zwischen den Stellvertretern Gottes und des Teufels auf Erden geboten. 
Statt sich jedoch auf theologische oder philosophische Diskurse einzulassen, beschränken sich Birkin und Baker ganz auf das Zitieren von Bibelversen und die unfreiwillig komischen Attentatsversuche der Mönche auf Damien, der bis zum Schluss nie in Bedrängnis gerät, sein Leben wegen diese Stümper zu verlieren. Doch auch wenn Damien sowohl den amerikanischen Präsidenten nach Belieben manipulieren kann und unzählige treue Gefolgsleute aufweist, wird die Gefahr, die Damien für das Schicksal der Weltbevölkerung darstellt, nie überzeugend greifbar. Das liegt zum einen daran, dass Sam Neill („Jurassic Park“, „Die Mächte des Wahnsinns“) als Konzernchef und Sohn des Antichristen weder als Identifikationsfigur noch Sympathieträger taugt, auf der anderen Seite aber auch das Potenzial seiner weitreichenden Macht nicht ausgespielt wird. 
So begnügt sich der Plot einzig mit der Tötung der am 24. März in England geborenen Jungen und der dilettantischen Versuche der Mönche, Damien Thorn mit den heiligen Dolchen zu töten. Das ist für einen Film mit so weitreichend teuflischer Thematik doch etwas wenig und wurde an den Kinokassen entsprechend abgestraft. Einzig der noch prominenter eingesetzte großartige Score von Jerry Goldsmith verleiht „The Final Conflict“ eine stimmige Atmosphäre. 
Zehn Jahre später wurde mit „Omen IV – Das Erwachen“ noch eine von der Trilogie unabhängige, noch schwächere Fortsetzung fürs Fernsehen realisiert, ehe John Moore 2006 mit „The Omen“ noch ein überflüssiges Remake von Richard Donners Klassiker nachlegte. 

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