Planet der Affen (2001)

Franklin J. Schaffner schuf 1968 mit der Verfilmung von Pierre Boulles Roman „Planet der Affen“ einen unvergesslichen Klassiker des Science-Fiction-Genres, der nicht nur mehrere Sequels, sondern auch eine Fernsehserie und in jüngster Zeit sogar ein sehr erfolgreiches und ebenso gelungenes Reboot folgen ließ. Das lässt sich von dem zwischenzeitlich 2001 durch Tim Burton realisierten Remake leider nicht behaupten. 

Inhalt: 

Im Jahr 2029 trainieren Wissenschaftler auf der Weltraumstation Oberon der United States Air Force gentechnisch manipulierte Menschenaffen darauf, gefährliche Weltraumoperationen zu übernehmen. Als die Raumstation mit einem herannahenden elektromagnetischen Sturm konfrontiert wird, entsendet Captain Leo Davidson (Mark Wahlberg) zu dessen näherer Erkundung den Schimpansen Pericles in einer Weltraumkapsel in den Sturm. Allerdings kommt die Kapsel vom Kurs ab und verschwindet vom Radar der Oberon, der Funkkontakt bricht ab. Leo widersetzt sich daraufhin dem Befehl seines Vorgesetzten und fliegt mit einer weiteren Raumkapsel hinterher und gerät dabei in eine Art Wurmloch, das ihn nicht nur die Kontrolle über die Kapsel verlieren lässt, sondern der Zeitanzeige im Cockpit auch Jahrhunderte in die Zeit vorwärtstreibt. Leo landet schließlich in einem mitten im dichten Urwald gelegenen Teich, kann sich gerade noch so aus seiner Kapsel befreien und trifft auf eine Gruppe von einfach gekleideten Menschen, die von sprechenden Affen gejagt werden. Der Wissenschaftler wird zusammen mit Karubi (Kris Kristofferson) und Daena (Estella Warren) von den Affen gefangengenommen und an den Orang-Utan und Menschenhändler Limbo (Paul Giamatti) verkauft. Offensichtlich sind die Affen auf diesem Planeten die herrschende Rasse und haben sich die Menschen zu Sklaven gemacht. Einzig Senator Sandars (David Warner) Tochter, die Schimpansin Ari (Helena Bonham Carter), setzt sich für eine Gleichbehandlung von Menschen und Affen ein. Sie beschließt, Leo und eine Menschenfrau namens Daena zu kaufen, damit sie als Diener im Hause von Senator Sandar arbeiten können, bevor Limbo sie mit seinem Brandzeichen versehen kann. Der skrupellose Schimpansen-General Thade (Tim Roth), der Ari begehrt und die Menschen verachtet, verfolgt dieses Vorgehen mit Widerwillen. Leo kann sich und seine Mitgefangenen befreien und bittet Daena um Hilfe bei der Suche nach seiner Absturzstelle, um seine Ausrüstung aus dem Wrack der Kapsel bergen zu können. Durch die aufopferungsvolle Mithilfe des ehemaligen Generals Krull gelangen Leo und seine Gefährten zur Raumkapsel, wo er mit einem Ortungsgerät feststellt, dass sich die Oberon ebenfalls auf diesem Planeten befindet. General Thade kann Senator Sandar dazu bewegen, dass Kriegsrecht auszurufen, was Thade die uneingeschränkte Vollmacht verleiht, um den Planeten endgültig von allen Menschen zu säubern… 

Kritik: 

Franklin J. Schaffners Adaption von Boulles Roman wurde auch deshalb zu einem Klassiker, weil sich der Film auf differenzierte Weise mit Themen wie Rassismus, gesellschaftlichen Hierarchien, kulturellen Differenzen, Unterdrückung von Minderheiten, Waffengewalt sowie militärischen und religiösen Wahnvorstellungen auseinandersetzte. Davon ist in Burtons Remake leider nicht mehr viel auszumachen. 
Von Beginn an setzt der sonst für seine feinsinnige und persönliche Inszenierung bekannte Filmemacher auf Action und lässt nur durch die empathische „Menschenrechtlerin“ Ari einige der Kernpunkte von Boulles Roman und Schaffners Leinwand-Adaption aufgreifen. Doch mit dem Ausbruch von Leo und seinen Leidgenossen bewegt sich der Film stramm auf die kriegerische Auseinandersetzung zwischen den Menschen und den Affen zu. Interessant ist in diesem Zusammenhang eher der Umstand, dass sich Tim Roth als Darsteller von General Thade in der Szene mit Charlton Heston (der seinen Vater Zaius darstellt) sehr unwohl fühlte, da er als engagierter Befürworter der Reglementierung von Waffenbesitz Charlton Heston gegenüberstand, der in seiner Funktion als Präsident der National Rifle Association für die freie Verbreitung von Waffen einsteht. 
Die actionbetonte Ausrichtung von Burtons Film lässt die Darsteller leider recht blass aussehen, allen voran Mark Wahlberg („Boogie Nights“, „The Fighter“), Kris Kristofferson („Convoy“, „Trouble in Mind“) und Estella Warren („Kangaroo Jack“, „Driven“), während die Darsteller der Affen (u.a. Tim Roth, Helena Bonham Carter, David Warner, Michael Clarke Duncan) wenigstens von Rick Bakers fantastischen Affen-Masken profitieren durften. Ebenso eindrucksvoll ist der Percussion-lastige Score von Danny Elfman gelungen, doch damit sind die Vorzüge von „Planet der Affen“ schon erschöpft. 

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