Wrong Turn 5: Bloodlines
Seit sich der Hillbilly-Kannibalen-Slasher „Wrong Turn“ (2003) zumindest in der DVD-Auswertung zu einem Erfolg entwickelte, sind seit 2007 gut alle zwei Jahre Sequels produziert worden, die wie üblich längst die Qualität des Originals erreichten und allenfalls einen jeweils höheren Gore-Gehalt aufwiesen. Vor allem Declan O’Brien scheint Gefallen an der Filmreihe gefunden zu haben, denn nach „Wrong Turn 3: Left For Dead“ (2009) und „Wrong Turn 4: Bloody Beginnings“ (2009) zeichnete er auch im nachfolgenden Abenteuer für Drehbuch und Regie verantwortlich. Ein besonderer Coup ist ihm bei „Wrong Turn 5: Bloodlines“ (2012) in der Verpflichtung von Pinhead-Darsteller Doug Bradley gelungen.
Inhalt:
Nachdem die drei kannibalistischen Brüder Three Finger, Saw Tooth und One Eye aus dem Sanatorium in Glensville entkommen sind, haben sie sich mit Hilfe des seit über dreißig Jahren flüchtigen Serienkillers Maynard (Doug Bradley) in der Nähe der 1817 gegründeten Stadt Fairlake in West Virginia niedergelassen. Zu Halloween wird die Kleinstadt wegen des Mountain Man Festivals
auch von den fünf Freunden Billy (Simon Ginty) und Cruz (Amy Lennox), Lita (Roxanne McKee), Gus (Paul Luebke) sowie Julian (Oliver Hoare) besucht. Nachdem Maynards Truppe bereits die Nachrichtenreporterin Kaleen Webber (Emilia Klayn) beim Joggen erwischt und brutal ermordet hat,
lauern sie nun den fünf Freunden auf, indem Maynard sie von ihrem Weg von ihrem Camping-Platz im Wald in die Stadt aufhält. Um Maynard auszuweichen, der vor ihnen auf die Straße tritt, verunglückt der Wagen, doch bleiben alle unverletzt. Maynard simuliert das Unfallopfer und attackiert die auf ihn zukommenden jungen Männer. Sheriff Angela Carter (Camilla Arfwedson) und ihr Kollege Deputy Biggs (Kyle Redmond-Jones) treffen gerade ein, als die Freunde auf Maynard eintreten. Nachdem die Attacke beendet worden ist, nimmt Carter die Jugendlichen wegen Drogenbesitzes und Maynard wegen Körperverletzung fest und bringt sie ins nahegelegene Polizeirevier, während Briggs den Unfallort absichert.
Da Billy die Schuld des Drogenbesitzes auf sich nimmt, entschließt sich Carter dazu, seine vier Freunde gehen zu lassen. Währenddessen ermorden die Kannibalen einen Sicherheitsmann in einem nahegelegenen Kraftwerk und legen wie zuvor die Telefonleitungen die Stromversorgung der Stadt lahm. Während Maynard entspannt seiner Befreiung durch seine „Familie“ entgegensieht, hat Sheriff Carter alle Hände voll zu tun, ihr Revier zu verteidigen…
Kritik:
Wenn man als Zuschauer sich bereits nach dem ersten „Wrong Turn“-Film zu fragen begann, wie der simple Plot des Kannibalen-Slashers noch halbwegs sinnvoll fortgeführt werden soll, bekommt dieses Ansinnen nach vier Filmen noch einen ganz anderen Beigeschmack. Allerdings hat sich auch Drehbuchautor und Regisseur Declan O’Brien in seinen beiden vorangegangenen Beiträgen zur Reihe nicht mit Ruhm bekleckert. Letztlich geht es ja doch nur immer darum, ein paar attraktive Jugendliche - am besten in Pärchen-Konstellation – in die Wälder von West-Virginia zu lotsen, um sie dort nacheinander genüsslich von einem Haufen degenerierter Kannibalen-Mutanten abschlachten zu lassen. In diesem Fall ist es ein Musik-Festival in der nahegelegenen Kleinstadt. Während auf dem Festivalgelände jedoch der Bär tobt und begehrte Backstage-Pässe auch durch sexuelle Gefälligkeiten beim Deputy erworben werden können, ist die Stadt selbst wie ausgestorben.
Das unglaubwürdige Szenario zieht damit Parallelen zum Belagerungszustand in John Carpenters Terror-Klassiker „Assault – Anschlag bei Nacht“, und natürlich gelingt es der hübschen Sheriff-Dame nicht, ihre Schäfchen beisammen zu halten. Doug Bradley, langjähriger Pinhead-Darsteller in der von Clive Barker initiierten „Hellraiser“-Reihe, darf hier ganz unmaskiert das diabolische Oberhaupt der Kannibalen-Bande verkörpern, wird dabei aber nicht besonders gefordert.
Das trifft aber auch auf seine Kollegen:innen zu, die aber immerhin auch mal nackte Haut in den wenig aufregenden Sex-Szenen zeigen dürfen, ansonsten aber ziemlich dumm dastehen gegen die unerklärlich ausgebufften Freaks aus dem Wald. Die Splatterszenen sind gut über den ganzen Film verteilt und dürften zumindest Fans des Genres gut unterhalten – alle anderen werden aus guten Gründen darauf verzichten wollen.
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