Tanz der Teufel 2

Sam Raimis Plan, mit seinem 1978 inszenierten Kurzfilm „Within the Woods“ den Weg freizumachen für sein Langfilm-Regiedebüt, ist weit mehr als nur aufgegangen, denn der 350.000 Dollar teure Low-Budget-Splatter-Spaß „Tanz der Teufel“ (1981) spielte allein in Nordamerika 2,4 Millionen Dollar ein und legte den Grundstein für den Kult um seinen Dämonenschlächter Ash, den er in den beiden Fortsetzungen „Tanz der Teufel 2“ (1987) und „Armee der Finsternis“ (1993) weiter ausbaute. Dabei handelt es sich bei der ersten Fortsetzung eigentlich nur um ein Remake, ist allerdings viel spaßiger und professioneller gelungen. 

Inhalt: 

In einer Rückblende ziehen sich Ash (Bruce Campbell) und seine Freundin Linda (Denise Bixler) für ein paar schöne Tage in eine abgelegene Hütte im Wald zurück. Bei der Erkundung der Hütte stößt Ash auf ein mysteriöses Buch, bei dem es sich um das seit 1300 verschollene Totenbuch „Necronomicon Ex-Mortis“ handelt, und ein Tonbandgerät. Indem er das Gerät einschaltet und die Stimme des Professors Passagen aus dem Buch zu zitieren beginnen lässt, erweckten diese Beschwörungsformeln dämonische Kräfte im umliegenden Wald, die durch ein geschlossenes Fenster in die Hütte einbrechen und Linda in den Wald verschleppen. Ash folgt ihr, wird aber von der nun besessenen Linda angefallen, sodass Ash nichts anderes übrigbleibt, als ihr mit einer Schaufel den Kopf abzuschlagen und sie zu begraben. Am nächsten Morgen wird allerdings auch Ash Opfer der übernatürliche Kraft aus dem Wald. 
Von nun an wird die Geschichte fortgesetzt. Ash wird durch den Wald geschleudert und landet in einer Pfütze. Als er wieder auftaucht, ist er für einen kurzen Augenblick besessen, kann sich jedoch mit dem Sonnenaufgang zurückverwandeln. Seine Flucht wird allerdings dadurch verhindert, dass die einzige Brücke, die zu dem entlegenen Platz führt, zerstört ist. Deshalb sieht sich Ash dazu gezwungen, eine weitere unheimliche Nacht in der Hütte zu verbringen. Zunächst muss er mit ansehen, wie sich in dem dunklen Wald der nackte wiederauferstandene Körper seiner verfluchten Freundin einen grotesken Tanz aufführt und sich dabei ihren abgetrennten Kopf aufsetzt. Ash kann mit einer Kettensäge, die er im Werkzeugschuppen gefunden hat, das Treiben seiner verfluchten Freundin endgültig beenden, doch wird er vorher von dem dämonischen Kopf seiner Freundin gebissen, woraufhin seine Hand ein boshaftes Eigenleben entwickelt. Währenddessen machen sich Annie Knowby (Sarah Berry), die Tochter des Professors, und ihr Freund Ed (Richard Domeier) ebenfalls auf den Weg zur Hütte, in der Erwartung, zusammen mit ihrem Vater die Forschungen an dem Buch fortzusetzen. Unterwegs treffen sie auf Jake (Dan Hicks) und Bobbie Joe (Kassie Wesley), die sie im Folgenden zur Hütte begleiten. Dort angekommen, erwartet sie ein nahezu wahnsinniger, schießwütiger und mittlerweile handloser Ash… 

Kritik: 

Nach dem überraschenden Erfolg von Raimis Regiedebüt „Tanz der Teufel“ gingen zwar sechs Jahre ins Land, doch dafür stand dem Filmemacher diesmal das zehnfache Budget zur Verfügung. Das wurde allerdings nicht dazu verwendet, die Geschichte des ersten Teils konsequent weiterzuerzählen. Stattdessen wirkt „Evil Dead 2“ wie ein besseres Remake, wobei Bruce Campbell als wieder in dem gleichen Waldstück mit der zum Horrorhaus avancierten Hütte verschiedenste Dämonen abschlachten darf, die durch die rezitierten Zeilen aus dem sagenumwobenen „Necronomicon“ heraufbeschworen worden sind. 
Am Anfang fragt man sich noch, warum Ash mit seiner Freundin Linda (die nun allerdings von einer anderen Schauspielerin dargestellt wurde) wieder zu der verfluchten Hütte fährt, doch handelt es sich hier nur um eine Neuinszenierung einer Zusammenfassung des ersten Teils, nachdem etliche der ursprünglichen Darsteller nicht mehr zur Verfügung standen. Doch auch mit dem Beginn der neuen Handlung hält sich der Plot zu großen Teilen an die Geschichte von „Tanz der Teufel“
Zwar tauchen mit der Tochter des Professors, ihrem Freund und dem Pärchen, denen sie unterwegs begegnen, neue Figuren auf, doch bilden sie letztlich nur den Ersatz für die Clique, mit der Ash einst zu dieser Hütte aufgebrochen war. Danach geht es nämlich nur noch um das Abschlachten der Zombies, wobei diesmal die Kettensäge in mehrerer Hinsicht zum Schlüsselmoment avanciert. Verändert haben sich vor allem die Qualität der Special Effects und der Ton des Films. 
Stand im ersten Film noch der Zombie-Dämonen-Horror im Vordergrund, avanciert „Tanz der Teufel 2“ zu einer waschechten Horror-Komödie, die zwar nicht mit weniger Splatter-Szenen aufwartet, aber dafür knackige Sprüche und originelle Ideen liefert, die das blutige Treiben auf der Leinwand immer wieder zur rechten Zeit entschärfen und familientauglicher machen. 
Bruce Campbell trägt den Film dabei nahezu allein auf seinen Schultern und wird nicht nur untrennbar mit der Kettensäge verbunden, sondern auch zu einer witzigen Kultfigur, die einen sympathischen Kontrast zu seinen grimmigen Kollegen wie Freddy Krueger, Michael Myers und Jason Voorhees bildet.  

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