The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning

Tobe Hoopers Terror-Schocker „The Texas Chainsaw Massacre“ (1974) ist nicht nur zu einem der bedeutendsten Horrorfilme überhaupt avanciert, sondern zog auch diverse Fortsetzungen nach sich, von denen Hooper das erste Sequel aus dem Jahr 1986 noch selbst inszenierte, mit den weiteren, unterirdischen Filmen „Leatherface: Texas Chainsaw Massacre III“ (1990) und „Texas Chainsaw Massacre: Die Rückkehr“ (1995) aber nichts mehr zu tun hatte. Im Zuge des Hypes um Remakes klassischer Horrorfilme wie „Halloween“, „The Hills Have Eyes“, „A Nightmare on Elmstreet“ und „Friday 13th“ nahm sich Erfolgs-Produzent Michael Bay („Armageddon“, „Die Insel“) 2003 auch „The Texas Chainsaw Massacre“ an. Der blutige Schlachthaus-Horror mit dem debilen Leatherface und seiner Kettensäge war immerhin so erfolgreich, dass drei Jahre später mit „The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning“ ein Prequel nachgeschoben wurde, das im Prinzip die bekannte Geschichte noch einmal erzählt. 

Inhalt: 

Im Sommer 1969 unternehmen der 18-jährige Dean Hill (Taylor Handley) gemeinsam mit seiner Freundin Bailey (Diora Baird), seinem Bruder Eric (Matthew Bomer) und dessen Verlobter Chrissie (Jordana Brewster) einen Roadtrip durch den amerikanischen Süden. Was sich zunächst wie ein vergnüglicher Erholungstrip anhört, ist in Wirklichkeit die wenig erbauliche Reise zum Marinestützpunkt. Eric hat sich nämlich – um seinen kleinen Bruder zu beschützen -, für eine zweite Dienstzeit in Vietnam gemeldet. Dean hat allerdings nicht vor, seinem Einberufungsbefehl nachzukommen, sondern will nach Mexiko desertieren. In Texas werden die beiden Pärchen nach einer kurzen Rast von einer verrückten Rockerbraut mit einer abgesägten Schrotflinte überfallen, doch schießt ihr der gerade rechtzeitig eintreffende Sheriff Hoyt (R. Lee Erney) erst einmal den halben Kopf weg. Die Erleichterung der vier Reisenden währt jedoch nur kurz, denn Sheriff Hoyt entpuppt sich als Charlie Hewitt, der die vier jungen Städter in „Gewahrsam“ nimmt und sie seiner inzestuösen Kannibalensippe zuführt. Für die fachgerechte Schlachtung des Frischfleisches ist Neffe Thomas (Andrew Bryniarski) zuständig… 

Kritik: 

Auch wenn es sich bei „The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning“ um ein Prequel handelt, haben die Drehbuchautoren Sheldon Turner („X-Men: Erste Entscheidung“, „Up in the Air“) und David J. Schow („The Crow: Die Krähe“, „The Hills Run Red“) recht wenige Änderungen an der ursprünglichen Story vorgenommen, zu der Regisseur Jonathan Liebesman („Die Legende von Darkness Falls“, „World Invasion: Battle Los Angeles“) eigentlich die Vorgeschichte erzählen soll. Wieder sind zwei Pärchen im Van in Texas unterwegs, wieder werden sie mit einer wenig vertrauenerweckenden Person konfrontiert, um dann von dem selbsternannten Sheriff in das Schlachthaus der Familie geführt zu werden. Wie Charlie Hewitt an seinen Sheriff-Stern gekommen ist, lässt sich dabei ebenso erahnen wie die Tatsache, dass das Treiben der Hewitts seinen Anfang nahm, als die nahegelegene Fleischfabrik vom Gesundheitsamt geschlossen wurde und so auch der debile Thomas seinen Job verlor. Zum Glück versorgt ihn seine Familie weiterhin mit Arbeit, im Gegenzug bekommt von den köstlichen Menschenfleisch-Gerichten zu essen, die Mama Luda Mae (Marietta Marich) zubereitet. 
Die übrige Story beschränkt sich auf das gewohnt bestialische Abschlachten der jugendlichen Opfer, mit denen man im Gegensatz zu Hoopers Original hier kein wirkliches Mitleid empfinden kann. Dazu bleiben die Figuren trotz des Hintergrunds, dass zwei junge Männer in einen sinnlosen Krieg ziehen sollen, erschreckend blass. Sie sind einfach gut aussehendes Schlachtvieh, das auf unvorstellbar sadistische Weise gefoltert und zerteilt wird. Wer nichts anderes von einem Film erwartet und nur kompromisslos inszenierten Torture Porn sehen will, ist mit „The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning“ gut bedient.  

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