Damien - Omen II

Wie erhofft konnte die von Richard Donner inszenierte 20th-Century-Fox-Produktion „Das Omen“ (1976) an die Erfolge von Roman Polanskis „Rosemaries Baby“ (1968) und William Friedkins „Der Exorzist“ (1973) anschließen, so dass zwei Jahre später eine Fortsetzung in Auftrag gegeben wurde. Diesmal übernahm William Holden die Hauptrolle, nachdem er sie für den ersten Teil noch abgelehnt hatte und so Gregory Peck seinen lukrativsten Auftritt seiner Karriere ermöglichte. „Damien – Omen II“ (1978) schließt zwar nahezu nahtlos an „Das Omen“ an, erzählt dann aber quasi die gleiche Geschichte noch einmal. 

Inhalt: 

Als der Archäologe und Exorzist Bugenhagen (Leo McKern) in Israel vom Tod des amerikanischen Diplomaten Robert Thorn und seiner Frau erfährt und in der Berichterstattung ein Bild ihres noch lebenden Sohnes Damien entdeckt, bittet er den mit der Familie befreundeten Michael Morgan (Ian Hendry), nach Chicago zu reisen, um der Familie, bei der Damien nun lebt, einen Koffer mit den sieben Dolchen, die schon einmal den Sohn des Teufels töten sollten, und einem alles erklärenden Brief zu übergeben. Um den skeptischen Morgan zu überzeugen, führt er in zu einer Ausgrabungsstätte, wo freigelegte Wandmalereien die Hure Babylon und den Antichristen zeigen, dessen Antlitz erstaunliche Ähnlichkeit mit dem abgebildeten Foto von Damien in der Zeitung besitzt. Doch bevor die beiden Männer den Tunnel verlassen können, werden sie von losgelösten Trümmern begraben. 
Sieben Jahre später wird der mittlerweile zwölfjährige Damien Thorn (Jonathan Scott-Taylor) wird von seinem reichen Onkel Richard (William Holden) zusammen mit seinem Cousin Mark (Lucas Donat) auf eine Militärakademie geschickt. Tante Marian (Sylvia Sidney) hatte vergeblich auf Richard einzuwirken versucht, die Jungs auf verschiedene Schulen zu schicken, da sie überzeugt davon ist, dass Damien einen schlechten Einfluss auf Mark ausübe. Kurz nach der Abreise bei beiden Jungen stirbt Marian – offensichtlich an einem Herzinfarkt. 
An der Militärakademie hinterlässt Damien einen guten Eindruck und wird dabei von seinem Ausbilder, Sergeant Neff (Lance Henriksen), besonders gefördert. Er ist es auch, der Damien nahelegt, sich mit der Offenbarung des Johannes zu befassen, dessen 13. Kapitel Damien Ausschluss über seine Natur geben würde. Erst nach der Lektüre des entsprechenden Buches in der Bibel ahnt Damien, dass er selbst der Antichrist sein könnte, und findet die Bestätigung dafür, als er auf seinem Kopf ein Muttermal in Form der Ziffern 666 findet. Während der Koffer mit den Dolchen und dem Brief bei einer Ausgrabung freigelegt und nach Chicago in das Museum von Thorn Industries geschickt worden ist, entdeckt der Museums-Kurator Charles Warren (Nicholas Pryor) das schreckliche Geheimnis hinter dem Tod von Damiens Eltern, doch als er Richard Thorn davon erzählt, will dieser zunächst nichts von diesen Phantastereien hören… 

Kritik: 

Eigentlich hat die mit „Das Omen“ begonnene Geschichte ein großes Potenzial gehabt, weiterentwickelt zu werden, denn wurde in Richard Donners Film nur die Kindheit des leibhaftig gewordenen Sohnes des Antichristen abgedeckt. Mit der Fortsetzung hatten die Filmemacher nun die Möglichkeit, Damiens weiteren Lebensweg zu verfolgen und seine persönliche Auseinandersetzung mit seinem ihm vorbestimmten Schicksal zu thematisieren. 
Ähnlich wie in „Das Omen“ wächst auch in dem Sequel Damien in wohlbehüteten Verhältnissen auf, wird von seinem Onkel und dessen Frau wie ein eigener Sohn behandelt, der sich bestens mit dem etwa gleichaltrigen Mark, Richards Sohn aus seiner ersten Ehe, versteht. Und wie das Kindermädchen in „Das Omen“ sind mit Sergeant Neff und dem Thorn-Geschäftsführer Paul Buher (Robert Foxworth) auch zwei Figuren implementiert, die Damien zu schützen und seinen Aufstieg zur Macht zu begleiten versuchen. So weit, so gut. Doch sobald Damien erfährt, was seine wahre Natur ist, findet eine tiefere Auseinandersetzung mit den Implikationen dieser Erkenntnis nicht statt. 
Regisseur Don Taylor („Flucht vom Planet der Affen“, „Der letzte Countdown“) verpasst leider die Chance, der Geschichte wirklich neue Facetten zu verleihen, und konzentriert sich darauf, die Todesfälle in Damien Thorns Umgebung möglichst spektakulärer als in „Das Omen“ zu inszenieren. Zum Finale hin kopiert er sogar die Wandlung von Damiens Ziehvater, der nach anfänglichem Unglauben alles daran setzt, seinen Sohn zu töten. 
William Holden überzeugt zumindest ebenso wie zuvor Gregory Peck in der Rolle des Thorn-Patriarchen, aber alle anderen Nebendarsteller bleiben ebenso erschreckend schwach wie die unspektakuläre Inszenierung. Einzig Jerry Goldsmith, der für seine Musik zu „Das Omen“ seinen ersten und einzigen Oscar gewann, verleiht dem Film mit seinem Score eine atmosphärische Dichte, die die Bilder nicht transportieren. „Damien – Omen II“ war aber doch noch so erfolgreich an den Kinokassen, dass 1981 mit „Barbaras Baby – Omen III“ ein weiteres Sequel folgte.  

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