Drei Jahre nach seinem Oscar-prämierten Erfolg mit „Ein
Mann und eine Frau“ (1966) mit Jean-Louis Trintignant und Anouk
Aimée in den Hauptrollen präsentierte der französische Filmemacher Claude
Lelouch mit Jean-Paul Belmondo und Annie Girardot bereits das
nächste Traumpaar in seinem amourösen Road Movie „Der Mann, der mir gefällt“.
Inhalt:
Der französische, in Rom lebende Filmkomponist Henri (Jean-Paul
Belmondo) reist erstmals nach Hollywood, um für einen Regisseur (Peter
Bergman) vor Ort die Filmmusik parallel zu den Dreharbeiten einzuspielen. Obwohl
er glücklich verheiratet ist, lässt er sich auf eine Affäre mit der attraktiven
Blondine Patricia (Farrah Fawcett) ein und lernt auf einem Bootsausflug die
Schauspielerin Françoise (Annie Girardot) kennen. Sie hat in Paris einen
Ehemann und eine Tochter, doch kann sie die Zuneigung zu Henri nicht lange
verbergen. Nach einem Drink an der Hotelbar landen sie miteinander im Bett und
verlieben sich miteinander. Die Rückkehr nach Hause verschieben sie, um
gemeinsam durch die USA zu reisen. Doch während sie nach Las Vegas, durch
Nevada, Utah, Arizona, Louisiana und ins französische Viertel von New Orleans
reisen und ihre Zweisamkeit genießen, wissen sie doch beide, dass ihre Liebe
keine Zukunft hat…
Kritik:
Seine besten Filme gelingen Claude Lelouch immer
dann, wenn er sich mit den Irrungen und Wirrungen der Liebe auseinandersetzt. Mit
„Der Mann, der mir gefällt“ erzählt er die Romanze zweier Filmschaffender
als romantisches Road Movie, das vor allem durch die fantastischen
Landschaftsaufnahmen und die funktionierende Chemie zwischen Jean-Paul
Belmondo und Annie Girardot überzeugt, mit denen Lelouch 1995
noch „Les Misérables“ realisieren sollte. In der geschilderten Romanze wird
durch die Telefonate mit den Liebsten daheim in Europa deutlich, dass sowohl
Henri als auch Françoise glücklich verheiratet sind, dass sie für ihre Affäre
ihre Ehen nicht aufgeben würden. Und doch stürzen sie sich in ein Abenteuer, bei
dem sie sich allerdings nicht mit ihren Gefühlen füreinander auseinandersetzen.
Stattdessen lassen sie sich von den Ablenkungen durch die grandiose Landschaft,
durch die Fortbewegung an sich und touristische Attraktionen mitreißen, um nicht
an ihre Rückkehr nach Hause und das Ende ihrer Romanze denken zu müssen.
Das ist wunderschön fotografiert und mit leichter Hand
inszeniert, und vor allem Belmondo präsentiert sich als temperamentvoller
Charmeur in Bestform.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen