Ein Mann sucht eine Frau

Ungewöhnliche Geschichten über die Beziehungen zwischen Männern und Frauen waren seit jeher das große Thema für den französischen Filmemacher Claude Lelouch, der internationale Berühmtheit durch seinen Oscar-prämierten Liebesfilm „Ein Mann und eine Frau“ (1966) erlangte. Zwölf Jahre später verweist zumindest der deutsche Verleihtitel von „Robert et Robert“„Ein Mann sucht eine Frau“ – auf diesen Klassiker, doch inszenierte Lelouch hier mit leichter Hand die Suche von Männern und Frauen nach passenden Partnern über eine Heiratsvermittlungsagentur.

Inhalt:

Der 48-jährige jüdische Taxifahrer mit ägyptischen Wurzeln Robert Goldman (Charles Denner) und der 27-jährige ehemalige Restaurantangestellte Robert Villiers (Jacques Villeret), der gerade eine Umschulung zum Polizisten durchläuft, lernen sich im Wartezimmer einer Partnervermittlung von Jacques Millet (Jean-Claude Brialy) und seiner Frau (Nella Bielski) kennen. Während Goldman allerdings sehr hohe Ansprüche an seine Zukünftige stellt, wäre der schüchterne Villiers durchaus zu Kompromissen bereit. Bei einem vom Heiratsinstitut veranstalteten Tanzball sollen die beiden Heiratswilligen, die nach wie vor jeweils mit ihrer Mutter zusammenleben, ihre vom Computer ausgewählten Damen endlich kennenlernen, doch erscheinen weder die eine noch die andere Kandidatin. Frustriert nimmt Villiers seinen Leidensgenossen nach der Veranstaltung mit nach Hause, um noch einen Kaffee miteinander zu trinken. Goldman schlägt seinem neuen Freund vor, ebenfalls Taxifahrer zu werden, und bringt ihm zunächst das Fahren bei. Nach bestandener Prüfung beschließen Goldman und Villiers, einander zu duzen und das Taxigeschäft gemeinsam zu führen.
Villiers und Goldman hoffen weiterhin, im Institut von Jacques Millet ihre Frau fürs Leben zu finden. Sie nehmen daher an einer mehrtägigen Junggesellenreise Millets teil, bei der Männer neben Frauen sitzen müssen und am Ende der passende Partner von Millet zugeteilt wird. Zwar geben beide Männer ihren Frauen eine Chance, doch flieht Goldman am Ende vor seiner, während die schöne, aber traurige Patricia nicht bei Villiers bleiben will. Zum Schluss hat nur einer der Mitgereisten Glück. Der Ägypter Ali Salem verkündet allen anderen Alleinstehenden im Bus, dass er die für ihn gewählte Arlette Poirier heiraten wird. Alle Teilnehmer der Busreise sind zur Hochzeit eingeladen. Bei der Feier muss jeder etwas zur Unterhaltung beitragen. Goldman erzählt schlecht zwei Witze, während es Villiers gelingt, aus sich herauszukommen und einen kleinen Sketch über Jacques Millet und seinen Umgang mit den Kunden seines Instituts aufzuführen. 
Die Hochzeitsgäste sind begeistert und Goldman hat eine Vision: Wie Villiers als Komiker den Durchbruch schafft und innerhalb kürzester Zeit größte Hallen füllt; wie er eine bekannte Fernsehmoderatorin kennenlernt und heiratet und wie er, Goldman, als Villiers’ Manager am Ende mit Villiers’ Mutter eine Beziehung beginnt. Goldman ist von seiner Vision so angetan, dass er beim Tanz spontan Frau Villiers auffordert. Patricia wiederum konnte über Villiers’ Vortrag lachen und hat nun nichts dagegen, mit ihm zu tanzen…

Kritik:

Mit „Ein Mann sucht eine Frau“ ist Claude Lelouch eine heitere Komödie über das Geschäft mit den einsamen Herzen gelungen, wobei vor allem Charles Denner und Jacques Villeret als zwei Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, eine Schicksalsgemeinschaft bilden, die die Partnersuche zunehmend als amüsanten Zeitvertreib betrachtet, denn in der Männer-Freundschaft scheinen sie ihr Glück bereits gefunden zu haben. Die Komödie lebt nicht nur von den arrangierten Partnerschaften, die die Computerauswertung verhöhnen, sondern von den Talenten, die in den Kandidaten für eine Partnerschaft schlummern, aber erst in den ungewöhnlichsten Momenten in Erscheinung treten und dem Leben eine unerwartete Wendung geben können.

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